Der EW I - Speisewagen SBB WR 50 85 88-33 700-8, ex WR 50 85 88-33 615-8, ex WR 10133, der SBB Historic (Depot Erstfeld), am 02 August 2019 im Bahnhof Göschenen, im Zugverband eines Sonderzuges mit Gotthard Krokodil Ce 6/8 II 14253.
Der Wagen wurde 1958 von der SWS Schweizerische Wagons- und Aufzügefabrik AG Schlieren-Zürich gebaut und als Dr4ü 10133 an die SBB geliefert.
Weiterer Lebenslauf dieses Wagens:
1963 Umzeichnung zu WR 10133
1968 UIC-Umnummerierung WR 50 85 88-33 122-5
1978 Umbau zum Selbstbedienungswagen WR 50 85 88-33 616-6
1989 Umbau zu "Chäs-Express" WR 50 85 88-33 700-8 (aktuelle Beschriftung, aber nicht Lackierung)
Die SBB führte Anfang der 1990er Jahren den "Chäs Express" ein, eine kleine Flotte von Speisewagen von Käsewagen, die extra für das Servieren von Käsefondue ausgestattet waren. Sie erhielten eine "Käseblock"-Lackierung, um sie von normalen Speisewagen zu unterscheiden. Dieser Wagen trägt zwar die WR 50 85 88-33 700-8 des „Chäs-Express“, ist aber in der Lackierung der 1960er. Eigentümer des Wagens ist heute die SBB Historic.
Informationen zur Fahrzeugfamilie/Fahrzeugserie:
Nach den Erfahrungen mit den Leichtstahlwagen der Typen 1937 und 1953 strebte die SBB neue Einheitswagen an. Die von SIG Neuhausen und SWS Schlieren vorgeschlagene Lösung setzte sich durch, erste Prototypen standen 1956 bereit. Im Unterschied zu den bisherigen Leichtstahlwagen wurden die Eingangsplattformen über den Drehgestellen angeordnet. Der Einstieg wurde dadurch an Perrons in Kurven erleichtert und es entstand ein einziger größer Fahrgastraum, meist durch eine Glastrennwand mit Schwenktüre unterteilt. Die ersten Einheitswagen trugen die Bezeichnung EW I. Bei den Hauptrevisionen in den 1970er Jahren wurden die Faltenbälge an den Wagenübergängen durch Gummiwülste ersetzt und die Wagenkästen an beiden Enden etwas verlängert. Zudem erhielten die Wagen bei diesen Umbauten an beiden Stirnseiten je zwei rote Zugschlussleuchten.
Den EW I folgten in späteren Jahren Weiterentwicklungen mit den Bezeichnungen EW II, EW III und EW IV.
Zwischen 1958-1961 nahm die SBB zehn EW I - Speisewagen mit den Nummern WR 10127-10136 in Betrieb (88-33 119–122 / 510–512 / 610–612). Ab 1975 wurden sieben der zehn EW I - Speisewagen für Selbstbedienung umgebaut (WR 88-33 610–616). 1989, 1991 und 1993 wurden drei Wagen zu „Chäs-Express“-Wagen umgebaut, darunter der vorliegende Wagen 88-33 700 im Jahre 1989.
TECHNISCHE DATEN (Speisewagen):
Spurweite: 1.435 mm (Normalspur)
Anzahl Achsen: 4 in 2 Drehgestellen
Länge über Puffer: 23.500 mm
Länge Wagenkasten: 23.200 mm
Drehzapfenabstand: 16.900 mm
Achsabstand im Drehgestell: 2.700 mm
Laufraddurchmesser: 910 mm (neu)
Drehgestelltyp: SWS (mit Schraubenfedern)
Breite: 2.920 mm
Höhe: 4.500 mm
Wagenbodenhöhe: 1.100 mm
Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h
Eigengewicht: 39 t
Bremse: Oerlikon O-R 49t (P39t)
Sitzplätze: 30
Die EW I 1. und 2. Klasse Wagen haben etwas andere Längen-Abmessungen
Ausstattung:
Layout des Innenraums: Speiseraum mit fest eingebauten Tischen und Sitzbänken. Mittelgang mit 2:1-Bestuhlung.
Toilette: Nein
Innenbeleuchtung: Leuchtstoffröhren
Heizung: Elektrisch (1.000V)
Klimaanlage: Nein
Kundeninformationsystem: Lautsprecheranlage für Durchsagen
Sonstige Einrichtungen: Musikanlage, Kühlanlage, Tiefkühler, 2 Rechaudplatten, Kaffeemaschine, 2 Mikrowellengeräte, Umluftbackofen, Geschirrspüler, 1 Raclette-Steckdose pro Tisch
Die Einheitswagen EW I:
Ausziehbare Abteiltische, gepolsterte Sitzbänke in der 2. Klasse, verglaste Trennwände zwischen Raucher- und Nichtraucherabteilen, verstellbare «Fauteuils» (Sitze) in der 1. Klasse und ein geräumig wirkender Fahrgastsaal: So lesen sich ein paar der Eigenschaften des Einheitswagen I (EW I), der während drei Jahrzehnten das Rückgrat des SBB-Fuhrparks war. Eingesetzt wurden die im damals typischen SBB dunkelgrün gehaltenen Wagen im Fern- und Regionalverkehr nach dem Motto: Gleicher Komfort für alle, auf kurzen und langen Strecken.
Entstanden sind die EW I aus einem Ideenwettbewerb unter Schweizer Rollmaterialherstellern. Hergestellt wurden sie dann zwischen 1956 und 1967 von einem Konsortium der Industriegesellschaft Neuhausen (SIG) und der Schweizerischen Wagons- und Aufzügefabrik AG Schlieren (SWS). 1.208 Wagen wurden insgesamt gebaut, 1.028 Stück davon für die 2. Klasse. In vielerlei Hinsicht war der EW I damals zukunftweisend: Die Einstiege etwa waren über dem Drehgestell und nicht mehr in der Mitte angeordnet, die WCs an den Wagen-Enden. Neben den Personenwagen beschaffte die SBB auch zahlreiche EW I als Steuer- und Speisewagen, sowie Gepäck- und Postwagen. Die Gepäckwagen verfügten über eine eingebaute Gefängniszelle, die bis Anfang der 2000er Jahre für den Transport von Gefangenen genutzt wurde. Daneben gab es den EW I aber auch als Salonwagen für Staatsbesuche und politische Feierlichkeiten.
Alle Serien von Einheitswagen haben folgende Merkmale:
• Einstiege über den Drehgestellen, WC und Plattform am Wagenende, ein großes Passagierabteil zwischen den Einstiegen
• Großraumwagen
• Vis-à-vis-Sitzanordnung mit einem Mittelgang
• bei Ablieferung getrennte Raucher- und Nichtraucherabteile, anfänglich je 50 % (Ab Dezember 2005 wurde das Rauchen in Zügen generell verboten, und die Pendeltüren zwischen den Abteilen wurden entfernt.)
• Leichtbauweise (bis EW III)
Die Einheitswagen lösten die letzten Holzkastenwagen und die schweren Stahlwagen ab und wurden lange gemeinsam mit den Leichtstahlwagen eingesetzt. Nach Einführung des Taktfahrplans im Jahre 1982 wurden die Wagen vermehrt typenrein eingesetzt. Von den Einheitswagen gab es vier Serien (EW I bis IV).
Die Einheitswagen I sind die Nachfolger der Leichtstahlwagen und wurden zwischen 1956 und 1967 gebaut. Sie waren ursprünglich in SBB-Grün lackiert und hatten ein Gewicht von 28 bis 32 Tonnen, eine Länge von 23,7 m und eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h. Die ersten vier Einheitswagen erschienen 1956, kurz vor der Abschaffung der dritten Wagenklasse, noch als C4ü.
Damit die Einstiege über dem Drehgestell angeordnet werden konnten, mussten die Drehgestellrahmen in der Mitte gekröpft ausgeführt werden. Die Primärfederung (zwischen Rad und Drehgestellrahmen) erfolgt durch Schraubenfedern, für die Sekundärfederung (zwischen Drehgestellrahmen und Wagenkasten) kamen zwei Varianten zur Ausführung:
• Schraubenfedern nach einem Konstruktionsprinzip der SWS Schlieren; das Drehgestell wird deshalb Schlieren-Drehgestell genannt;
• Torsionsstäbe aus der Entwicklungslinie der SIG Neuhausen für die Wagen erster Klasse.
Die größte Serie bei den SBB-Personenwagen waren die 2. Klasse Einheitswagen I, von denen in zwölf Jahren 1.028 Stück gebaut wurden. Die Sitze der EW I hatten in der zweiten Klasse ursprünglich braune Kunstlederpolsterungen. Bei ihrer Hauptrevision in den 1970er-Jahren bekamen sie wie die EW II in Nichtraucherabteilen einen grünen und in Raucherabteilen einen roten Sitzbezug. Die ursprünglichen Faltenbalgübergänge wurden durch Gummiwulstübergänge und die bislang eingebaute Glühlampenbeleuchtung durch eine Beleuchtung mit Leuchtstofflampen wie in den EW II ersetzt.
Bei dem später erfolgten Umbau auf kondukteurlosen Betrieb wurden alle dazu ausgewählten Wagen auch für den Betrieb in Pendelzügen umgebaut, diese Wagen (ausser den Steuerwagen) haben eine 5 auf der achten Stelle der UIC-Nummer (z. B. 50 85 20-35 000). Bei diesem Umbau wurden auch die ursprünglich eingebauten Achsgeneratoren mitsamt Laderegler durch elektronische Batterieladegeräte ersetzt, die aus der Zugsammelschiene, früher Heizleitung genannt, versorgt werden (ee-Kennzeichen im Anschriftenfeld).
Die Senkfenster sind einteilig, einfach verglast und rahmenlos, die Scheiben werden beim Öffnen bis zur Hälfte in die Wagenseitenwand versenkt. Die Speisewagen sind mit Übersetzfenstern ausgestattet.
Die Speisewagen EW I unterschieden sich von ihren Vorgängern der Leichtstahlbauart vor allem durch das gesickte Dach und die Türen; außerdem waren sie 80 cm länger. Die Speisewagen wurden in zwei Serien beschafft, diese waren bei Auslieferung weinrot lackiert (wie hier). Die ersten sieben Wagen von 1958 wurden ab 1975 in Selbstbedienungswagen (Self-Service) umgebaut und erhielten dabei einen helleren roten Anstrich mit grauen Zierlinien. Weitere Umbauten folgten ab 1989, drei Wagen erhielten einen gelben Anstrich mit Käselöchern und wurden als Chäs-Express bezeichnet, drei weitere erhielten ein violettes Fensterband und magentafarbenes Schrägband für den Betreiber „Le Buffet Suisse“, zwei davon mit der Anschrift Calanda Land. 1961 wurden drei weitere pendelzugfähige Wagen geliefert, welche in den 1980er Jahren eine Modernisierung mit Neuanstrich in verkehrsrot und steingrau entsprechend den Speisewagen der EW IV erhielten. Ein elfter Wagen wurde 1961 aus einem ausgebrannten Leichtstahlwagen umgebaut und wurde in den 1970er Jahren wie die Selbstbedienungswagen angestrichen.
2021 nahmen die SBB die letzten Einheitswagen I aus dem Verkehr.
Quellen: SBB Historic / wikipedia / bahnonline.ch
Stand (Überarbeitung): September 2025
Armin Schwarz
Ehemaliger SOB Einheitswagen I Speisewagen WR 55 85 88-35 452-9 CH-SLM, der SLM GmbH (Schorno Locomotive Management), abgestellt am 01 August 2019 beim Bahnhof Göschenen. Die SLM GmbH wurde zum 01.10.2022 liquidiert, heute ist der Wagen in Privatbesitz und als Leihfahrzeug im Bestand des VDP - Verein Dispopendel (Wohlen) und wird als WR EW I „Gipfeli-Express“ 55 85 88-35 452-9 eingesetzt.
Der Wagen wurde 1974 von der SWS Schweizerische Wagons- und Aufzügefabrik AG Schlieren-Zürich gebaut und als Speisewagen WR 242 (50 48 88-35 452-0) an die SOB - Schweizerische Südostbahn AG geliefert.
Ursprünglich hatte er eine kleine Bar mit 8 Sitzplätzen, eine Küche mit den notwendigen Utensilien, ein Restaurant mit 18 Sitzplätzen, sowie ein Raucherabteil, welches bei Bedarf in ein weiteres Restaurant mit 21 Sitzplätzen umgewandelt werden konnte.
Auf der Pressefahrt vom 9. Oktober 1974 wurde der neue SOB-Speisewagen WR 242 vorgestellt. Dieser Wagen versah seit jenem Herbst den Dienst in einer Pendelzugskomposition zwischen Arth-Goldau und Romanshorn. Der dadurch frei gewordene Buffetwagen Br 241 hatte Ende 1974 eine Revision durchlaufen und wurde dann bis Weihnachten probeweise in zwei direkten Zugspaaren von Einsiedeln nach Zürich Altstetten im «Gipfeli-Express» eingesetzt.
1982 mit der Einführung des Taktfahrplan verschwand der Buffetwagen aus den direkten Zügen Arth-Goldau–Romanshorn. Ab 1985 war auch eine SOB-Komposition mit Buffetwagen im «Konstanz-Rigi-Express» in den Sommermonaten täglich bis Konstanz im Einsatz. Wann der Wagen zum heutigen Speisewagen mit Bar umgebaut wurde ist mir nicht bekannt. Heute hat er einen gesamten Restaurantbereich mit 36 Sitzplätze, sowie zusätzlich finden an der Bar etwa 10 Personen Platz.
2014 stand der Speisewagen als WR CT 452 in Zürich Seebach als stationäres Restaurant der Öffentlichkeit zur Verfügung. Danach erfolgte der Verkauf an Schorno Locomotive Management. Der Wagen steht heute in einem neuen Anstrich in Göschenen.
Der «Gipfeli-Express» der Südostbahn ist wohl einer der buntesten Zugsläufe einer normalspurigen Schweizer Bahngesellschaft. Dass sich dereinst eine Direktverbindung zu einem der kultigsten Züge entwickelte, hätte bei der Einführung wohl niemand gedacht. Der werktags verkehrende Berufspendlerzug «Gipfeli-Express» befuhr die Strecke Einsiedeln – Wädenswil – Zürich Altstetten. Die ehemalige Legende auf dem Netz der Südostbahn, wird der allseits beliebte Gipfeli-Express heute durch den Verein Dispopendel als historische Zugskomposition für Events eingesetzt.
Die Speisewagen EW I unterschieden sich von ihren Vorgängern der Leichtstahlbauart vor allem durch das gesickte Dach und den Türen, außerdem waren sie 80 cm länger. Die EW I Speisewagen haben Übersetzfenster, im Gegensatz zu den allgemeinen EW I Personenwagen, welche einteilige Senkfenster haben.
Noch erwähnenswert ist das dieser SOB EW I Speisewagen etwas andere Abmessungen hat als die bereits 1958-1961 auch von SWS gebauten EW I der SBB.
TECHNISCHE DATEN:
Spurweite: 1.435 mm (Normalspur)
Anzahl der Achsen: 4 in 2 Drehgestellen
Länge über Puffer: 24.100 mm
Breite: 2.900 mm
Höhe: 4.500 mm
Wagenbodenhöhe: 1.100 mm
Drehzapfenabstand: 17.700 mm
Achsabstand im Drehgestell: 2.700 mm
Laufraddurchmesser: 910 mm (neu)
Drehgestelltyp: SWS (mit Schraubenfedern)
Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h
Eigengewicht: 36 t
Sitzplätze: 43 (36 im Restaurant)
Bremse: Frein O-R (P43t)
Besonderheit: Zurzeit nur Stationär betriebsfähig, Versorgung über externen Generator möglich.
Quellen: VDP / SBB / SWS / SOB
Stand (Überarbeitung): September 2025
Armin Schwarz
Les chemins de fer disparus - Die verschwundenen Bahnen (Tramway de Lausanne 1896 - 1964)
Mit dem in Blonay eintreffenden Zug 2804 eröffnet der Tramway de Lausanne Ce 2/3 das diesjährige Herbstevent de Blonay Chamby Bahn.
13. September 2025 Stefan Wohlfahrt
Les chemins de fer disparus - Die verschwundenen Bahnen (LLB 1915- 1967)
Der Leuk Leukerbad Bahn (LLB) Triebwagen mit der Anschrift ABFe 2/4 N° 10 der Blonay Chamby Bahn hat mit seinem Museumszug N° 1006 von Chaulin kommend, Blonay erreicht.
13. September 2025 Stefan Wohlfahrt
Les chemins de fer disparus - Die verschwundenen Bahnen (LLB 1915- 1967)
Der Leuk Leukerbad Bahn Triebwagen mit der Anschrift ABDeh 2/4 N° 10 hat mit seinem Museumszug N° 1009 von Blonay kommend, Chamby erreicht.
13. September 2025 Stefan Wohlfahrt
Les chemins de fer disparus - Die verschwundenen Bahnen (Zell - Todtnau 1889 1967) - Die SEG G 2x 2/2 105 der Blonay - Chamby Bahn verlässt mit ihrem Güterzug 10573 Blonay in Richtung Chamby. Da der Zug einige Minuten in Blonay stand und der von einem Tiefdruckgebiet verursachte Wind Westen kam, trübte die gute alte Dampflokromantik den Bahnhof von Blonay regelrecht ein, wie man unschwer erkenn kann.
13. September 2025 Stefan Wohlfahrt
Der sechsteilige Stadler FLIRT RABe 524 113 „Chiasso“ / ETR 524 113 (RABe 94 85 2 524 113-x CH-FFS ff.) der TiLo (Treni Regionali Ticino Lombardia) fährt am 02 August 2019 als RE von Erstfeld nach Bellinzona in den Bahnhof Göschenen ein. Bis zum 4. April 2021 fuhr der TiLo als RE die Verbindung Erstfeld – Göschenen – Airolo – Biasca – Bellinzona, teilweise auch weiter über Giubiasco, Lugano, Mendrisio, Chiasso, Como San Giovanni und Monza nach Milano Centrale. Dabei wurde über die wunderschöne Gotthardbergstrecke gefahren.
Die TILO SA (Treni Regionali Ticino Lombardia) ist ein 2004 gegründetes Tochterunternehmen der SBB und der Trenitalia mit Sitz im schweizerischen Chiasso. TILO betreibt u.a. die S-Bahn Tessin, deren Linien S30 und S40 grenzüberschreitend vom Tessin in die Lombardei verkehren.
Die 23 vierteiligen (SBB RABe 524 001-019, Trenord RABe 524 201-204) und 17 sechsteiligen (SBB RABe 524 101-117) FLIRT sind als Zweisystemfahrzeuge auf den Regionalnetzen im Tessin und in der Lombardei im Einsatz. Davon sind 4 vierteilige FLIRT im Besitz der FERROVIENORD S.p.A. Diese Stadler FLIRT sind Zweisystem-Triebzüge mit Wechsel- und Gleichstromausrüstung sowie Zugsicherung für die Strecken in der Schweiz und in Italien. Ein durchgängiger Passagierraum, optimiert auf eine Bahnsteighöhe von 550 mm, ein hohes Beschleunigungsvermögen und der grenzüberschreitende Verkehrseinsatz sind drei der herausragenden Merkmale des Zuges.
Technische Merkmale:
• Heller, passagierfreundlicher Innenraum mit individueller Gestaltungsmöglichkeit
• Volle Durchgängigkeit des Passagierraums, stufenlos begehbar
• Großzügig gestaltete Multifunktionsabteile im Einstiegbereich
• 6 oder 10 Einstiegstüren pro Seite für schnellen Fahrgastwechsel
• Klimatisierung für Fahrgasträume und Führerstand
• Behindertenfreundliches, geschlossenes WC-System
• Zulassung in der Schweiz und in Italien
• Ergonomisch gestalteter Führerstand
• GFK-Front mit automatischer Kupplung
• Wagenkasten aus Aluminium-Strangpressprofilen
• Luftgefederte Trieb- und Laufdrehgestelle
• Redundante Antriebsausrüstung bestehend aus 4 Antriebssträngen mit wassergekühlten IGBT-Stromrichtern
• Vielfachsteuerung bis zu 4 Züge
TECHNISCHE DATEN dieser sechsteiligen Variante:
Baujahre: 2009 (RABe 524 101-111) und 2014 (RABe 524 112-117)
Spurweite: 1.435 mm (Normalspur)
Achsanordnung: Bo’ 2’2’2’2’2’ Bo’
Länge über Kupplung: 106.278 mm
Fahrzeugbreite: 2.880 mm
Fahrzeughöhe: 4.150 mm
Achsabstand im Drehgestell: 2.700 mm (Motor- und Laufdrehgestell)
Triebraddurchmesser: 860 mm (neu)
Laufraddurchmesser: 750 mm (neu)
Speisespannung: 15 kVAC / 3 kVDC
Dauerleistung am Rad: 2.000 kW
Max Leistung am Rad: 2.600 kW
Anfahrzugskraft (bis 47 km/h): 200 kN
Anfahrbeschleunigung: ~ 1,2 m/s2
Höchstgeschwindigkeit 160 km/h
Fußbodenhöhe: 570 mm (Niederflur am Einstieg) / 1.120 mm (Hochflur)
Einstiegstüren pro Seite: 10 (je 1.300 mm breit)
Sitzplätze: 56 (1.Klasse) / 180 (2.Klasse) + 14 Klappsitze
Stehplätze (4 Pers./m2): 373
WC: 2 geschlossenes WC-System, Behindertengerecht
Bremse: Ch-C-pn-R-A-E-Mg
Quelle: Stadler Rail und Anschriften
Stand (Überarbeitung): 2025
Armin Schwarz
Zu spät zu 150 Jahre Emmentalbahn. Da fliegt ihm fast das Blech weg, denn auf deutschen Gleisen kommt man leider nicht pünktlich zum 150-Jährigen. Vier Tage nach dem Jubiläum sind wir in Konstanz angekommen und noch lange nicht in Konolfingen. Laut Lauffähigkeitsbescheinigung ist die Dampfbahn Bern der Auftraggeber für diese Fuhre.
Der Wagen wurde 1909 von der SIG an die Emmentalbahn geliefert und kam als BC 16 in Verkehr. Bei einer grösseren Nummernrochade anlässlich der Elektrifizierung der Emmentalbahn bekam der die Nummer BC 8. Im Jahr 1942 wurde der Holzaufbau modernisiert und mit Blechen verkleidet. Die Nummer war neu BC4 34. Im Jahr 1962 wurde der Abschaffung der 3. Klasse mit der neuen Nummer ABi 430 Rechnung getragen. Mit seinem Einsatz ab 1977 bei der Eurovapor auf der Wutachtalbahn entging der Wagen der Verschrottung. Ab 2015 musste der Wagen noch 10 Jahre nach Heilbronn ins Exil, erst jetzt geht es wieder nach Hause.
Konstanz, Mai 2025. Olli
Zu spät zu 150 Jahre Emmentalbahn. Da fliegt ihm fast das Blech weg, denn auf deutschen Gleisen kommt man leider nicht pünktlich zum 150-Jährigen. Vier Tage nach dem Jubiläum sind wir in Konstanz angekommen und noch lange nicht in Konolfingen. Laut Lauffähigkeitsbescheinigung ist die Dampfbahn Bern der Auftraggeber für diese Fuhre.
Der Wagen wurde 1909 von der SIG an die Emmentalbahn geliefert und kam als BC 17 in Verkehr. Bei einer grösseren Nummernrochade anlässlich der Elektrifizierung der Emmentalbahn bekam der die Nummer BC 9. Im Jahr 1942 wurde der Holzaufbau modernisiert und mit Blechen verkleidet. Die Nummer war neu BC4 35. Im Jahr 1962 wurde der Abschaffung der 3. Klasse mit der neuen Nummer ABi 431 Rechnung getragen. Mit seinem Einsatz ab 1977 bei der Eurovapor auf der Wutachtalbahn entging der Wagen der Verschrottung. Ab 2015 musste der Wagen noch 10 Jahre nach Heilbronn ins Exil, erst jetzt geht es wieder nach Hause.
Konstanz, Mai 2025. Olli
Saisonstart auf dem Schweizerbähnle.
B 535 bei Arlen. Bei diesem Wagen hatte ich mich schon lange gefragt, was für einer er denn sei und erst kürzlich eine Antwort gefunden. Die Emmentalbahn modernisierte einst ihre alten Holzwagen in den 1940er Jahren, behielt aber aussergewöhnlicherweise ihre Plattformen bei. Zusammen mit den Leichtmetallwagen der Seetalbahn waren diese Plattformwagen erst sehr spät aus dem Verkehr gezogen, so dass beide Bauarten sofort von den damals aus dem Boden spriessenden Museumsbahnen übernommen wurden. So wurde auch B4i 535 vor dem Schrottplatz bewahrt und darf sich heute auf der Museumsbahn zwischen Etzwilen und Singen präsentieren. April 2024. Olli
Der Erstfelder SBB Lösch- und Rettungszug 2014 „Uri“ der SBB Infrastruktur vom Depot Erstfeld (ein vierteiliger LRZ 2014) am 02 August 2019 beim Halt im Bahnhof Göschenen. Hier im Detail (von links n. rechts) der Tanklöschwagen - Xans 99 85 9375 011-5 CH-SBBI und das Gerätefahrzeug - Xtmas 99 85 9177 011-5 CH-SBBI.
Im Einsatzfall wird der Zug auch so, in zwei Einheiten, geteilt.
in zwei Einheiten geteilt. Diese Einheit, bestehend auch den Tanklöschwagen und dem Gerätefahrzeug, mit einer Antriebsleistung von 780 kW (nur das Gerätefahrzeug hat einen Antrieb), dient dann der Feuerbekämpfung und den Bergungsarbeiten. Die zweite Einheit (mit 1.560 kW Antriebsleistung), bestehend aus zwei Rettungsfahrzeugen übernimmt dann im Shuttleverkehr den Personentransport zu einem sicheren Ort.
Der Tanklöschwagen ist nicht selbstfahrend, er ist als Steuerwagen ausgeführt, daher auch die Gattungsbezeichnung Xans. Er besitzt zwar einen Deutz 6-Zylinder- Dieselmotor (mit 238 KW Leistung) mit vollautomatischem Partikelfilter, einer und angeflanschtem Pumpenaggregat von Vogt, dieser wird aber nur Wasser- und Schaummittelpumpen benötigt.
Für den Gotthard-Basistunnel (GBT) werden zwei dieser LRZ 14 vorgehalten, dieser steht beim neuen Erhaltungs- und Interventionszentren (EIZ) Erstfeld und ein weiterer beim EIZ Biasca. Für jeden Zug wird rund um die Uhr (7 x 24 h) eine Besatzung mit je 5 Mann vorgehalten. Die Mannschaften der Lösch- und Rettungszüge sind an ihren Standorten kaserniert. Das ermöglicht, dass sie auch in der Nacht innerhalb weniger Minuten einsatzbereit sind. Die Züge sind innerhalb 5 Minuten startklar. Im Ereignisfall erfolgt dann eine entsprechende Verstärkung durch externe Einsatzkräfte, wie Feuerwehr, Sanität, etc..
Technische Daten Tanklöschwagen (Xans 99 85 9375 0xx-x CH-SBBI):
Ausrüstung Tanklöschwagen:
1 Frontmonitor an Führerkabine, Leistung 800 l/Min. bei 8 Bar, Wurfweite ca. 35 m (Wasser)
1 Wasser-/Schaumwerfer auf Kabinendach, Leistung 2400 l/Min. bei 8 Bar, Wurfweite ca. 70 m (Wasser), ca. 60 m (Schaum)
Fahrzeugfront, Selbstschutzdüsen 2 × 75 l/Min. und 1 × 150 l/Min.
Abgänge getrennt für Wasser – Wasser/Schaum
Aufbaubarer Wasser-/Schaumwerfer mit 1200 l/Min.
Aufbaubare Hydroschilder mit 720 und 1800 l/Min.
feste LED-Scheinwerfer
Schlauchmaterial 1.000 m (Schlauchgrößen 40 mm, 55 mm, 75 mm)
Teilstücke, Hohlstrahlrohre, Schwer- und Kombischaumrohre
Handfeuerlöscher (Schaum, CO2)
Prüf- und Erdungsgarnituren für die Fahrleitung
Maschinenraum Tanklöschwagen:
Dieselmotor Deutz (238 kW / 324 PS), 6 Zylinder mit vollautomatischem Partikelfilter welcher die Abgasnorme Stage IIIB erfüllt und angeflanschtem Pumpenaggregat von Vogt
Druckpumpe 6000 l/Min. bei 10 Bar
Schaummittelpumpe 500 l/Min., 0–6 % Zumischrate
Hochdruckpumpe 500 l/Min. bei 40 Bar
TECHNISCHE DATEN (Fahrzeug):
Hersteller Untergestell: Josef Meyer AG
Hersteller Fahrzeug Oberbau: Windhoff Bahn- und Anlagentechnik GmbH (Fabriknummer 2752)
Hersteller Atemluftanlage: Dräger Safety AG
Hersteller Feuerlöschtechnik: Vogt AG
Spurweite: 1.435 mm (Normalspur)
Achsfolge: 2´2´ (nicht selbstfahrend / Xans)
Anzahl der Achsen: 4 in zwei Drehgestellen
Länge über Puffer: 17.040 mm
Drehzapfenabstand: 12.000 mm
Achsabstand im Drehgestell: 1.800 mm
Eigengewicht: 41.000 kg
Dienstgewicht 90.000 kg
Löschwasservorrat: 45.000 Liter
Schaumextrakt-Vorrat: 1.500 Liter
Technische Daten Gerätefahrzeuge:
Arbeitsmodul/Generator:
Generator 65 kVA für Bordnetz, Dieselmotor Deutz (erfüllt Abgasnorm IIIB, ausgerüstet mit einer integrierten Abgasnachbehandlung und aktiver Regeneration mittels eines DPF/Brenners).
Atemluftfilteranlage und Abfüllstation für tragbare Atemluftflaschen.
Feuerlöschanlage:
1 Frontmonitor an Führerkabine, Leistung 800 l/Min. bei 8 Bar, Wurfweite ca. 35 m (Wasser)
1 Wasser-/Schaumwerfer auf Kabinendach, Leistung 2400 l/Min. bei 8 Bar, Wurfweite ca. 70 m (Wasser), ca. 60 m (Schaum)
Fahrzeugfront, Selbstschutzdüsen 2 × 75 l/Min. und 1 × 150 l/Min.
Ausrüstung:
Motorspritze (Typ 1, mobil, 800 l/Min. bei 8 Bar, resp. nach Umbau Lenzpumpe 2700 l/Min. bei 1,5 Bar mit Saugschläuchen)
Diverses Ölwehrmaterial – Ölbindemittel, Feuerlöscher (Schaum, Pulver, CO2), Werkzeug, Explosionsgeschützte Handlampen und Wärmebildkameras
Beleuchtungsmaterial – Scheinwerfer (1.000 W)
ELRO-Pumpe mit Saug-/Druckschläuchen
Schienenrollwagen
Rettungskettensäge, Trennschleifer, Rettungsschere/Rettungsspreizer, Pioniermaterial, Leiter und Absperrmaterial
Evakuierungsstege
Hilfskupplungen für Fahrzeuge mit automatischer Kupplung
Kran Palfinger PC 3800 mit Seilwinde
TECHNISCHE DATEN (Fahrzeug):
Hersteller Basisfahrzeug: Windhoff Bahn- und Anlagentechnik GmbH
Basisfahrzeug Typ: WINDHOFF MPV
Hersteller Arbeitsmodul: Dräger Safety AG
Hersteller Feuerlöschtechnik: Vogt AG
Spurweite: 1.435 mm (Normalspur)
Achsfolge: Bo´Bo´
Eigengewicht: 71.900 kg
Dienstgewicht: 80.000 kg
Länge über Puffer: 22.060 mm
Drehzapfenabstand: 15.500 mm
Achsabstand im Drehgestell: 2.600 mm
Treibraddurchmesser: 920 mm (neu)
Höhe der Containerauflage: 1.220 mm
Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h (eigen und geschleppt)
Leistung: 2 x 390 kW
Dieselmotor: 2 x MTU-Dieselpowerpack (6-Zylinder Turbo geladener Dieselmotor von MTU, Partikelfilter, Turbogetriebe mit eingebauten Retarder und Kühlsystem)
Kleinster befahrbarer Gleisbogen: R 120 m
Quellen: SBB und Anschriften
Stand: September 2025
Armin Schwarz
Detailbild vom Tanklöschwagen - Xans 99 85 9375 011-5 CH-SBBI des Erstfelder SBB Lösch- und Rettungszug 2014 „Uri“ der SBB Infrastruktur vom Depot Erstfeld (ein vierteiliger LRZ 2014) am 02 August 2019 beim Halt im Bahnhof Göschenen. Armin Schwarz
Der SSIF Squadra Manutenzione De 4/4 18, ex SSIF ABDe4/4 18, ex FART ABDe4/4 18, ex FRT ABFe 4/4 18, ex FRT BCFe4/4 18 ist am 15 September 2017 beim Bahnhof Santa Maria Maggiore (Stazione SSIF di Santa Maria Maggiore) abgestellt.
Als BCFe 4/4 wurden die ersten acht elektrischen Triebwagen bezeichnet, die die Società subalpina di imprese ferroviarie (SSIF) zusammen mit der Società delle Ferrovie Regionali Ticinesi (FRT, Vorgänger der FART) 1923 zur Eröffnung der Strecke zwischen Locarno und Domodossola angeschafft haben. Ursprünglich gehörten die Triebwagen 11–16 der SIFF, die Triebwagen 17+18 der FRT. Anlässlich der anschließenden wurden 1956 die Triebwagen in ABFe 4/4 und ab 1960 in ABDe 4/4 umgezeichnet.
Die Fahrzeuge wurden von Carminati e Toselli (CeT) in Mailand hergestellt. Die elektrische Ausrüstung wurde von der BBC-Tochter Tecnomasio Italiano Brown Boveri (TIBB) geliefert. Die Fahrzeuge konnten auf der Rampe mit 60 Promille Steigung eine Anhängelast von 65 Tonnen befördern und erreichten dabei 20 km/h. Bis in die Mitte der 1950er Jahre wurde mit den Fahrzeugen der gesamte Betrieb abgewickelt. Um 1956 wurden sie umbenannt, weil sie wie alle Fahrzeuge in dieser Zeit an die neue Klasseneinteilung angepasst wurden. Heute bezeichnet man sie als ABDe 4/4. Mit der Inbetriebnahme der vier ABe 8/8, welche die internationalen Schnellzüge übernahmen, traten sie in die zweite Reihe.
Als im Jahr 1945 zwei der drei Triebwagen der Locarno–Ponte Brolla–Bignasco-Bahn (LPB, auch bekannt als Maggiatalbahn) bei einer Frontalkollision beschädigt wurden, brauchte man dringend ein Ersatzfahrzeug. Deshalb entfernte man beim Triebwagen Nr. 18 den Pantografen über dem Gepäckabteil und ersetzte ihn durch eine Kontaktrute. Danach verkehrte er für gut einen Monat auf der Maggiatalbahn, bevor er wieder abgezogen wurde. 1964 bis zur Stilllegung am 28. November 1965 verkehrte regelmäßig auf der Maggiatalbahn eingesetzt. Nach einer Kollision mit dem ABe 8/8 22 im August 1987 wurde der ABDe4/4 18 an die SSIF verkauft. Die SSIF baute ihn 1972 wiederauf, zunächst rot lackiert wurde er nun als De 4/4 18 klassifiziert als Dienstfahrzeug verwendet.
Drei Fahrzeuge (11, 14, 15) fielen Bränden zum Opfer und wurden anschließend abgebrochen. Triebwagen Nummer 12 stieß im Oktober 1980 ebenfalls mit dem ABe 8/8 22 zusammen und wurde in der Folge verschrottet. Der Triebwagen 16 bekam im Jahr 1975 in der SSIF Werkstatt einen neuen stählernen Wagenkasten. der Triebwagen 17 wurde 1962 einer Modernisierung unterzogen, bevor er 1967 wie auch der 18er von der FART an die SSIF verkauft wurde.
TECHNISCHE DATEN:
Gebaute Anzahl: 8
Baujahr: 1923
Spurweite: 1.000 mm (Meterspur)
Achsformel: Bo'Bo'
Länge über Puffer: 14.400 mm
Drehzapfenabstand: 8.500 mm
Achsabstand im Drehgestell: 2.200 mm
Laufraddurchmesser: 920 mm (neu)
Dienstgewicht: 29,7 t
Höchstgeschwindigkeit: 45 km/h
Stundenleistung: 418 PS
Übersetzung: 1:5,1
Stromsystem: 1.200 V Gleichstrom
Zugbremse: Druckluft
Kupplungstyp: Zentralpuffer mit 2 Schraubenkupplungen
Sitzplätze: 36 (6 in der 1. und 30 in der 2. Klasse)
Trotz Unfällen und Außerdienststellung sind die Triebwagen Nr. 16, 17 und 18 weiterhin bei der SSIF (als Diensttriebwagen) vorhanden
Armin Schwarz
Die "trimodale" Aeam 841 von Müller Gleisbau ist eine Innovation, zumindest auf dem Kontinent.
Hierzu wurden als Basis die nicht mehr ganz taufrische Am 841 der SBB von GEC Alsthom weiterverwendet und mit Stromzuführung aus der Oberleitung und Batterie zusätzlich zum Dieselmotor nachgerüstet. Zwar gibt es längst eine vierachsige Class 93 von Stadler mit einem ähnlichen Konzept käuflich zu erwerben, aber für 4 Millionen Pfund. Die Weiterverwendung der Diesellok-Basis dürfte für den weniger leistungsbetonten Dienst, etwa während des Gleisbaus, erhebliche wirtschaftliche Vorteile bieten, nicht nur der weitaus geringere Dieselverbrauch. Im Prinzip ist sie nun eine Zweikraftlok mit zwei Energiespeichern an Bord, daher dürfte wohl Zweikrafthybridlok die am besten passende Bezeichnung sein, selbst wenn Trimode oder ähnliche Wörter als Verkaufsargument wesentlich hipper und denglischer klingen.
Technische Daten Aeam 841
Baujahr 1996-97
Umbau 2024-26
Spurweite 1435 mm
Achsanordnung Bo‘Bo‘
Gewicht 78,5 t
Länge über Puffer 14.160 mm
Fahrzeugbreite 2.900 mm
Fahrzeughöhe 4.503 mm
Höchstgeschwindigkeit 100 km/h
Anfahrzugkraft 215 kN
Leistung
elektrisch 1500 kW
Diesel 520 kW
Batterie 300 kW
Stromsystem 15 kV 16.7 Hz
Batteriekapazität 112 kW/h
Leistung am Rad 1.000 kW
Kleinster Radius 80 m
Zugsicherung ETCS L2 Baseline 3.6
In Bauma wurde Aeam 841 031 während des Jubiläums 150 Jahre Tösstalbahn ausgestellt und konnte in bestem Licht bewundert werden. Ihre NVR-Nummer lautet 92 85 8 841 031-8 CH-MFAG. September 2025. Olli
Die "trimodale" Aeam 841 von Müller Gleisbau.
In Bauma wurde Aeam 841 031 während des Jubiläums 150 Jahre Tösstalbahn ausgestellt und konnte in bestem Licht bewundert werden. September 2025. Olli
Der SSIF ABDe4/4 17, ex FART ABDe4/4 17, ex FRT ABFe 4/4 17, ex FRT BCFe4/4 17 ist am 02 August 2019 im Depot der SSIF - Società subalpina di imprese ferroviarie in Domodossola abgestellt. Aufnahme aus einem Zug heraus.
Als BCFe 4/4 wurden die ersten acht elektrischen Triebwagen bezeichnet, die die Società subalpina di imprese ferroviarie (SSIF) zusammen mit der Società delle Ferrovie Regionali Ticinesi (FRT, Vorgänger der FART) 1923 zur Eröffnung der Strecke zwischen Locarno und Domodossola angeschafft haben. Ursprünglich gehörten die Triebwagen 11–16 der SIFF, die Triebwagen 17+18 der FRT. Anlässlich der anschließenden wurden 1956 die Triebwagen in ABFe 4/4 und ab 1960 in ABDe 4/4 umgezeichnet.
Die Fahrzeuge wurden von Carminati e Toselli (CeT) in Mailand hergestellt. Die elektrische Ausrüstung wurde von der BBC-Tochter Tecnomasio Italiano Brown Boveri (TIBB) geliefert. Die Fahrzeuge konnten auf der Rampe mit 60 Promille Steigung eine Anhängelast von 65 Tonnen befördern und erreichten dabei 20 km/h. Bis in die Mitte der 1950er Jahre wurde mit den Fahrzeugen der gesamte Betrieb abgewickelt. Um 1956 wurden sie umbenannt, weil sie wie alle Fahrzeuge in dieser Zeit an die neue Klasseneinteilung angepasst wurden. Heute bezeichnet man sie als ABDe 4/4. Mit der Inbetriebnahme der vier ABe 8/8, welche die internationalen Schnellzüge übernahmen, traten sie in die zweite Reihe.
Drei Fahrzeuge (11, 14, 15) fielen Bränden zum Opfer und wurden anschließend abgebrochen. Der Triebwagen 18 wurde bei einer Kollision mit dem ABe 8/8 22 am 13. August 1967 beschädigt, anschließend wieder aufgebaut. Triebwagen Nummer 12 stieß im Oktober 1980 ebenfalls mit dem ABe 8/8 22 zusammen und wurde in der Folge verschrottet. Der Triebwagen 16 bekam im Jahr 1975 in der SSIF Werkstatt einen neuen stählernen Wagenkasten. der Triebwagen 17 wurde 1962 einer Modernisierung unterzogen, bevor er 1967 wie auch der 18er von der FART an die SSIF verkauft wurde.
1990 wurde der Triebwagen 17 als historisches Fahrzeug restauriert und für Sonderzüge eingesetzt, im September 2009 wurde er zum Dienstfahrzeug (Schneepflug) degradiert. Außer Dienst gestellt und betriebsunfähig steht er nun in Domodossola im Depot.
TECHNISCHE DATEN:
Gebaute Anzahl: 8
Baujahr: 1923
Spurweite: 1.000 mm (Meterspur)
Achsformel: Bo'Bo'
Länge über Puffer: 14.400 mm
Drehzapfenabstand: 8.500 mm
Achsabstand im Drehgestell: 2.200 mm
Laufraddurchmesser: 920 mm (neu)
Dienstgewicht: 29,7 t
Höchstgeschwindigkeit: 45 km/h
Stundenleistung: 418 PS
Übersetzung: 1:5,1
Stromsystem: 1.200 V Gleichstrom
Zugbremse: Druckluft
Kupplungstyp: Zentralpuffer mit 2 Schraubenkupplungen
Sitzplätze: 36 (6 in der 1. und 30 in der 2. Klasse)
Trotz Unfällen und Außerdienststellung sind die Triebwagen Nr. 16, 17 und 18 weiterhin bei der SSIF (als Diensttriebwagen) vorhanden. Armin Schwarz
Der Bergsturz von Randa: Statt sich in Richtung Randa - Zermatt talaufwärts zu schlängeln muss die Bahn jetzt die steile Umfahrung des Bergsturzes in Angriff nehmen, um dann danach wieder steil abwärts zum Bahnhof Randa zu gelangen. Hier kommt Triebwagen ABDeh4/10 2013 talaufwärts den Hang der Umfahrungsstrecke herauf. 30.August 2025 Peter Ackermann
Der Bergsturz von Randa: Nachdem der talwärts fahrende Zug einigermassen flach den Scheitelpunkt der Umfahrungsstrecke passiert hat, geht es steil abwärts bis da, wo sich die einstige Strecke von Herbriggen her befand. Zu sehen sind die beiden "Orion"- Triebwagen ABeh8/12 310 und 305. 30.August 2025 Peter Ackermann
Der Bergsturz von Randa: Triebwagen ABDeh4/10 2013 auf der Fahrt nach Randa und Zermatt hat den Scheitelpunkt der Umfahrungsstrecke fast erreicht. Oben sieht man den als gefährlich eingestuften Bisgletscher, der über einem sehr steilen Berghang liegt und absturzgefährdet ist. 30.August 2025 Peter Ackermann
Der Bergsturz von Randa: Die Scheitelstrecke der Umfahrung sieht irgendwie wackelig aus, besonders hinten im Bild wo ein Bach bzw. Lawinenkegel überquert wird. Im Bild drei Orion-Züge 302, 308 und 306 auf der Fahrt talaufwärts. 30.August 2025 Peter Ackermann
Der Bergsturz von Randa: Auf der Fahrt talabwärts haben die Orion-Züge 310 und 305 die starke Steigung von Randa herauf zum Scheitelpunkt der Umfahrung bewältigt und fahren nun zum steilen Abstieg talauswärts. Oben wieder der absturzgefährdete Bisgletscher. 30. August 2025
Peter Ackermann
Der Bergsturz von Randa: Aufstieg im Abstieg. Talabwärts fahrende Züge müssen nach der Station Randa den steilen Aufstieg zum Scheitelpunkt der Umfahrungsstrecke bewältigen. Im Hintergrund der Bergsturz. Im Bild ein "Komet"-Zug, dessen hinterster Wagen der Doppelsteuerwagen ABt 2131 ist. Durch die Einheitlichkeit des Designs der Komet-Züge sieht man kaum, dass es sich um einen separaten Doppelwagen handelt. 30.August 2025 Peter Ackermann
Für mich die Königinnen der E-Loks die SBB Krokodile Ce 6/8. Wer dann auch noch gut schmiert (wie hier) der fährt auch gut und noch lange. Und so fährt eine solche schöne Maschine auch mal 100 Jahre....
Das SBB Gotthard Krokodil Ce 6/8 II 14253 (eigentlich SBB Be 6/8 II 13253) der SBB Historic am 02.08.2019 mit einem Sonderzug im Bahnhof Göschenen. Wie eine Dampflok müssen auch bei einer solchen E-Loks mit Stangenantrieb die Lagerstellen gut geschmiert werden.
Die Ce 6/8 II 14253 «Krokodil» feierte 2019 ihren hundertsten Geburtstag. Seit 100 Jahre war die legendäre Lokomotive „Krokodil“ auf den Schweizer Schienen unterwegs, mit Vorliebe diese am legendären Gotthard.
Das Krokodil 14253 wurde 1919 (mechanischer Teil) von der Schweizerische Lokomotiv- und Maschinenfabrik (SLM) in Winterthur unter der Fabriknummer 2673 gebaut, der elektrische Teil ist von der Maschinenfabrik Oerlikon (MFO).
Nach der Ablieferung im Jahre 1919 fuhr sie (wie auch die Anderen) erst die Strecke Bern–Thun–Spiez, da diese Strecke die einzige elektrifizierte der SBB war. Die Krokodile fuhren dabei unter einer Spannung von 7.500 V statt der später üblichen 15.000 V. Dies war am Anfang nötig, da die Verschmutzung der Isolatoren durch Dampflokomotiven noch keine höhere Spannung zuließ.
Mit der Elektrifizierung der Gotthardstrecke ab Oktober 1920 (Depot Erstfeld) wurden die Krokodile primär im Gotthardverkehr eingesetzt. Sie lösten dort die SBB „Elefanten“ Dampflokomotiven C 5/6 ab, welche damals gerade malerst drei bis sechs Jahre alt waren.
Die Ce 6/8 II bekam mit den wenig später entwickelten Ce 6/8 III in ähnlicher Bauart den über die Grenzen der Schweiz hinaus bekannten Spitznamen „Krokodil“. So waren die Krokodile dann in der ganzen Schweiz im Güterverkehr anzutreffen. So kam die Ce 6/8 II 14253 im Jahr 1924 zum Depot Basel, 1926 ging sie zum Depot Zürich, wo sie 1943 umfassend zur Be 6/8 II 13253 umgebaut wurde. In diesem Zusammenhang konnte die Höchstgeschwindigkeit von 65 km/h auch auf 75 km/h erhöht werden, daher bekamen die Lokomotiven die Bezeichnung Be 6/8 II und die 13-tausender Nummern. Nach dem Umbau ging sie wieder an den Gotthard (Depot Erstfeld), wo sie bis 1976 ihren Dienst versah und gleichdrauf erfolgte die Aufarbeitung in das historische Triebfahrzeug Ce 6/8 II 14253 und ist der SBB Historic zugeordnet, als welches sie heute noch immer fährt.
TECHNISCH DATEN Ce 6/8 II:
Hersteller: SLM (mechanischer Teil) / MFO (elektrischer Teil)
Baujahre: 1919 bis1922
Spurweite: 1.435 mm (Normalspur)
Achsfolge: (1’C)(C1’)
Länge über Puffer: 19.400 mm (mit Stangenpuffern)
Gesamtradstand: 17.000 mm
Triebachsendurchmesser: 1.350mm
Laufraddurchmesser: 950mm
Dienstgewicht: 128 t
Getriebeübersetzung: 1:4,03
Anzahl Fahrmotoren: 4
Höchstgeschwindigkeit: 65 km/h
Stundenleistung: 1.650 kW (2.240 PS) bei 36 km/h
Dauerleistung: 1.000 kW (1.340 PS) bei 40 km/h
Geänderte TECHNISCH DATEN nach Umbau zur Be 6/8 II:
Länge über Puffer: 19.460 mm
Dienstgewicht: 126 t
Höchstgeschwindigkeit: 75 km/h
Stundenleistung: 2.700 kW (3.640 PS) bei 45 km/h
Dauerleistung: 1.810 kW (2.440 PS) bei 46,5 km/h
Der mechanische Teil:
Fahrwerk
In jedem der zwei Vorbauten befinden sich drei mit Kuppelstangen gekuppelte Triebachsen und eine Laufachse in einem Bisselgestell. Die mittlere Triebachse jedes Teils besitzt eine Seitenverschiebbarkeit von 25 mm zwecks besserer Fahreigenschaften in den Kurven. Die Laufachsen können sich um 83 mm auf beide Seiten bewegen. Die Abfederung der Triebachsen erfolgt über Blattfedern auf die Rahmen der Vorbauten, wobei zum Ausgleich der Achsdrücke zwischen den Triebachsen sowie der benachbarten Laufachse Ausgleichshebel eingebaut sind.
Zugkraftübertragung
Die Übertragung der Zug- und Stoßkräfte erfolgt von den Triebachsen auf die Rahmen der Vorbauten. Von dort werden die Kräfte einerseits auf die Zughaken und Puffer weitergeleitet. Andererseits erfolgt die Übertragung der Kräfte über eine abgefederte Kurzkupplung von einem Triebgestell auf das andere. Der zentrale Kasten dient also im Gegensatz zu anderen Lokomotiven des „Krokodil“-Typs nicht der Kraftübertragung von einem zum anderen Triebgestell. Die Kurzkupplung wirkt des Weiteren auch als Querkupplung und verbessert dadurch insbesondere den Einlauf des nachlaufenden Triebgestells in Kurven.
Antrieb
Kraftübertragung durch einen Dreiecksrahmen. In jedem Rahmen der Vorbauten sind zwischen der ersten und zweiten Triebachse zwei Triebmotoren eingebaut. Jeder der zwei Motoren treibt über beidseitige, gefederte Ritzel gemeinsame Zahnräder an, die auf der ebenfalls zwischen der ersten und zweiten Triebachse gelegenen Vorgelegewelle sitzen. Von der Vorgelegewelle erfolgt die Übertragung mit einem Dreieckrahmen, die durch Kurbeln auf einer pendelnd gefederten Stütz- oder Blindwelle abgestützt wird, über ein Gleitlager auf die erste Triebachse. Von einem Anlenkpunkt an dem Dreieckrahmen wird die Antriebskraft auf die zweite und dritte Triebachse mit Kuppelstangen übertragen. Die Federung der Blindwelle wurde ab 1945 demontiert, da sich die auftretenden Horizontalkräfte als gering erwiesen.
Lokomotivkasten
Der Lokomotivkasten ist dreiteilig ausgeführt. Die äußeren beiden Teile (Vorbauten) sind fest mit den Triebgestellen verbunden. Der eigentliche Kasten in der Mitte ist mittels kugelförmigen Drehpfannen auf Drehzapfen in den Triebgestellen abgestützt. Die eine Drehpfanne ist nicht verschiebbar, die andere besitzt eine Längsverschiebbarkeit, damit keine Zug- und Druckkräfte über den zentralen Kasten übertragen werden. Des Weiteren sind beidseits der Drehpfannen gefederte Druckstützen angeordnet.
Druckluftbremse
Die Lokomotiven besitzen eine Westinghouse-Druckluft-Doppelbremse. Diese wirkt, wie auch die Handbremse, auf die zwei Bremsklötze jeder Treibachse. Die Laufachsen sind nicht gebremst. Zwischen 1959 und 1963 wurden Stopex-Bremsgestängesteller eingebaut. Pro Triebgestell sind vier Sandkästen vorhanden.
Der elektrische Teil
Die Ce 6/8 II waren mechanisch mehr oder weniger gleich. Elektrisch bestanden aber erhebliche Unterschiede.
Die Transformatoren der Lokomotiven 14251–14273 waren bei Ablieferung für den Betrieb mit 7.500 V Fahrleitungsspannung anstatt 15.000 V umschaltbar. Dies war notwendig, da die Gotthardbahn am Anfang noch mit der halben elektrischen Spannung betrieben wurde. Da gleichzeitig immer noch starker Dampfbetrieb vorhanden war, befürchtete man Überschläge an den verrußten Isolatoren.
Elektrische Nutzbremse
Die Ce 6/8 II besaßen eine elektrische Nutzbremse (Rekuperationsbremse), welche beim Bremsen die elektrische Energie der als Generatoren wirkenden Fahrmotoren in die Fahrleitung zurückspeist. Zur Einleitung der elektrischen Bremsung musste zuerst der Stufenschalter bis auf Null ablaufen. Danach konnte der Wendeschalter von „Fahren“ auf „Bremsen“ umgelegt werden. Dann konnte der Stufenschalter wieder aufgeschaltet werden.
Mit der Rekuperationsbremse war es z.B. möglich im Betrieb mit drei talwärts fahrenden Loks den Strom für eine bergwärts fahrende Lok erzeugen und das schon 1920.
Armin Schwarz
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