Die Re 465 001-6 "Simplon/Sempione" (91 85 4465 001-6 CH-BLS) mit Werbung "Mehr durch Zug - 10 Jahre Lötschberg-Basistunnel" der BLS wird am 18.05.2018 mit einem EW III-Pendelzug (RegioExpress Neuchâtel – Bern) im Bahnhof Neuchâtel bereitgestellt.
Die Lok wurde 1994 von der SLM Winterthur unter der Fabriknummer 5638 gebaut, der elektrische Teil ist von ABB. Sie war die erste Re 465.
Die BLS Re 465 ist eine von der BLS Lötschbergbahn beschaffte elektrische, vierachsige Universallokomotive mit Umrichtertechnik. Sie ist eine Variante der Re 460 der SBB und gehört zur Lok-2000-Familie. Der Unterschied zur SBB Re 460 ist die Umrichteranlage. Im Gegensatz zur Re 460, die mit einem Umrichter pro Drehgestell ausgerüstet ist, verfügt die BLS Re 465 über einen Umrichter pro Radsatz. Somit lässt sich eine schleudernde Achse schneller und effektiver wieder in normalen Lauf bringen. Zudem besitzt die Re 465 sechspolige Asynchron-Fahrmotoren (Re 460: vierpolige Asynchronmotoren). Dadurch hat die Re 465 eine um 300 kW höhere Dauerleistung von insgesamt 6.270 kW (Stundenleistung von 7.000 kW) gegenüber der Re 460. Zudem ist die Re 465 mit der Vielfachsteuerung des Systems IIId und mit Übergangskabel BLS/BBC ausgerüstet. Dies erlaubt die Vielfachsteuerung zum Beispiel mit Re 4/4II, Re 4/4III, Re 6/6, Re 425 oder Ae 415. Die Radsätze im Drehgestell stellen sich radial zum Gleisbogen ein.
Die Re 460 und die Re 465 sind erfolgreiche Konstruktionen. Dank ihnen gewann das schweizerische Konsortium SLM/ABB Ausschreibungen von Hochleistungslokomotiven in Norwegen (NSB El 18), Finnland (VR Baureihe Sr2) und Hongkong (KCRC TLN/TLS).
TECHNISCHE DATEN:
Spurweite: 1.435 mm (Normalspur)
Achsformel: Bo’Bo’
Länge über Puffer: 18.500 mm
Höhe: 4.540 mm
Breite: 3.000 mm
Dienstmasse: 84 t
Zugelassene Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h
Stundenleistung: 7.000 kW
Dauerleistung: 6.400 kW
Anfahrzugkraft: 300 kN
Treibraddurchmesser: 1.100 mm
Stromsystem: Wechselstrom 15 kV 16,7 Hz
Armin Schwarz 22.11.2020, 262 Aufrufe, 5 Kommentare
EXIF: Canon Canon EOS 6D, Datum 2018:05:18 14:18:48, Belichtungsdauer: 1/640, Blende: 10/1, ISO320, Brennweite: 105/1
Interessante Einzelheiten! Die NSB und VR-Loks in Betrieb zu sehen ist in der Tat auch eindrucksvoll. Weisst Du wie die Besitzverhältnisse heute sind? - die 009-018 gehörten einst der SBB. Grüsse, Peter
Hallo Peter,
ja, die NSB und VR-Loks in Betrieb zu sehen würde mich auch sehr reizen, ist nur z.Z. bedingt durch die Pandemie leider nicht möglich.
Nun auch die Loks 009 bis 018 sind seit 2003 Eigentum der BLS (damals BLS Lötschbergbahn AG). Aber es ich richtig, aus finanztechnischen Gründen beauftragte der Bund die SBB zehn Maschinen (009–018) zu beschaffen und an die BLS zu vermieten. Die Loks erschienen auch von Anfang an im BLS-Design und wurden auch in der Werkstätte Spiez unterhalten. 2003 gingen die Loks käuflich an die BLS AG über.
Liebe Grüße
Armin
Wieder mal eine klasse Zusammenfassung zu einer Baureihe. Trifft zudem noch die Idee der Seite auf den Punkt... Dankeschön.
Noch eine Ergänzung zum Erfolg der Lokbaureihe. Das war zu dem Zeitpunkt sicher die technisch ausgereifteste Lokserie, die es zu kaufen gab. Der Höhepunkt der Schweizer Bahntechnik. Nur leider auch das bittere Ende. Es gab ein Interview mit dem Chef der SLM, wo ein Journalist eine böse Frage stellte, ob man denn überhaupt noch gut aufgestellt sei, die Lok wäre ja sehr teuer. Dazu erklärte der SLM-Chef, der SLM sei es nie besser gegangen, sie sei nie profitabler gewesen. Dass der Journalist damals die richtige Frage gestellt hatte, wäre wohl für die Schweizer Bahnindustrie richtig bitter geworden, wäre da nicht die winzige Thurgauer Klitsche mit hochfliegenden Plänen gewesen. Ein weiteres Interview mit dem damaligen SBB-Chef brachte auch ein Detail zu Vorschein, mit dem aufgerufenen Preis von 7 Millionen Franken war nie eine teurere vierachsige E-Lok gebaut worden. Mag sein, dass sie im Gegensatz zur BR 120 ihren Preis wert war, denn gerade wird die gesamte Flotte in der Schweiz auf den neuesten Stand gebracht für sicher zwei weitere Dekaden. Aber für die SLM war der Preis zu hoch...
Bittschön, Olli.
Die Texte Schreibe ich meist auch für https://hellertal.startbilder.de/ und habe noch ein 2. und 3. Bild, wo ich dann schell den Text übernehmen kann.
Zum SLM:
...wobei aber Stadler weiter weltweit weiter sehr erfolgreich ist.
Liebe Grüße
Armin
Eben diese Thurgauer Klitsche ist heute bedeutend... hat aber zu dem Zeitpunkt als kleine Firma mit 20 Mitarbeitern den Staffelstab übernommen. Hiermit ging es los: http://igschieneschweiz.startbilder.de/bild/Deutschland~Nahverkehr~Seehas/325257/der-ur-gtw-der-mthb-596-671-8.html
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