Der Esslinger-Triebwagen-Beiwagen VB 65 (95 80 0303 021-9 D-EBN) von Eisenbahnbedarf Bad Nauheim Mathias Bootz am 02.10.2016 beim Tag der offenen Tür der BLE Butzbach-Licher Eisenbahnfreunde e. V. in Butzbach.
Gebaut wurde der Esslinger jedoch als VT (Dieseltriebwagen) 1953 unter Fabriknummer 23606 von Maschinenfabrik Esslingen (ME) in Esslingen am Neckar für die Butzbach-Licher Eisenbahn (BLE) als VT 1, bereits 1954 wurde er umgezeichnet in VT 65 und fuhr so bis 1975 dort.
Weiterer Lebenslauf:
1975 Teutoburger Wald-Eisenbahn (TWE) als VT 65
1980 Südwestdeutsche Eisenbahnen (SWEG) als VT 65, 1983 umbau zum Beiwagen VB 237
1994 Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) als VB 476 1997 Deutscher Eisenbahn-Verein (DEV) als VB 476, 1994 als TA 5
2001 Eisenbahnbedarf Bad Orb (EBO) als TA 5
2004 Eisenbahnbedarf Bad Nauheim (EBN) als VB 65 nun wieder in Butzbach, 2009 vergabe der NVR-Nummer 95 80 0303 021-9 D-EBN.
Der Esslinger Triebwagen, kurz „Esslinger“, wurde Anfang der 1950er Jahre von der Maschinenfabrik Esslingen für Klein- und Privatbahnen entwickelt. In zwei Bauserien entstanden insgesamt 31 Triebwagen (VT), hinzu kamen acht Beiwagen (VB) und elf Steuerwagen (VS).
Die erste Serie wurde von 1951 bis 1957 gebaut. Diese Fahrzeuge hatten die Fensterteilung 3–5–3, bis 1954 drei Stirnfenster und wirkten insgesamt etwas runder. Die zweite Serie wurde ab 1958 gefertigt. Deren Fahrzeuge waren 1,5 Meter länger, die Fensterteilung war 4–4–4. Neben den zwei Stirnfenstern hatten sie auch je ein Fenster in der Ecke und eine tiefere Schürze.
Die Fahrzeuge wiesen herkömmliche Zug- und Stoßeinrichtungen (Kupplungen und Puffer) auf, gegebenenfalls konnten die Triebwagen wie Schlepptriebwagen auch Güterwagen mitführen. Die Wagenkästen waren aus Profilen und Blechen geschweißt.
Zwischen den Abteilen waren jeweils zwei Doppeltüren angebracht, wobei der Anschlag meist mittig des Einstieges war, nicht an den Außenseiten. Die Führerräume waren durch eine Zwischenwand von den Abteilen abgetrennt, die im oberen Teil verglast war. Einige Triebwagen hatten eine Toilette. In der Regel waren die Fenster als Senkfenster mit Metallrahmen ausgeführt. Die Sitzteilung war 2+2 in der ersten und 3+2 in der 2. Klasse.
Die meisten Fahrzeuge waren zweimotorig, die jeweils innere Achse des Drehgestells wurde über Flüssigkeitskupplung, Getriebe und Wendegetriebe angetrieben.
TECHNISCHE DATEN als VT:
Spurweite: 1.435 mm
Achsfolge: (1A)´(A1)´
Länge über Puffer: 23.530 mm
Drehzapfenabstand: 15.800 mm
Achsabstand im Drehgestell: 2.500 mm
Breite: 2.930 mm
Höhe : 3.900 mm
Eigengewicht: 31.200 kg
Motor : zwei luftgekühlte 8-Zylinder 4-Takt KHD-Diesel-Motor A8L 614
Leistung: 2 x 107 kW (2 x 145 PS)
Schaltgetriebe: ZF 6M50, 6-Gang
Höchstgeschwindigkeit: 90 km/h
Bremse: Klotzbremse, auf alle Räder wirkend
Druckluftbremse: W-P (Westinghouse)
Sitzplätze: 102
TECHNISCHE DATEN als VB nach umbau:
Achsfolge: (1A)´(A1)´
Eigengewicht: 26.700 kg
Höchstgeschwindigkeit: 85 km/h
Bremse: KE-P (Knorr-Einheitsbauart)
Sitzplätze: 105
Armin Schwarz 02.03.2019, 530 Aufrufe, 0 Kommentare
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