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Der RhB ALLEGRA-Zweispannungstriebzug RhB ABe 8/12 3515 "Alois Carigiet" mit 4 angehangenen Personenwagen, als RhB Regio nach Tirano hat am 20 Februar 2017 im Bahnhof Alp Grüm (2.091 m ü.

(ID 831411)



Der RhB ALLEGRA-Zweispannungstriebzug RhB ABe 8/12 3515  Alois Carigiet   mit 4 angehangenen Personenwagen, als RhB Regio nach Tirano hat am 20 Februar 2017 im Bahnhof Alp Grüm (2.091 m ü. M.).

Auf der Berninabahn sind die Triebzüge das Haupttraktionsmittel und ziehen Regionalzüge, den Bernina-Express sowie Güterzüge. Die ABe 8/12 sind dreiteilige elektrische Triebzüge, von denen die Rhätische Bahn (RhB) bei Stadler Rail insgesamt 15 Einheiten beschafft hat. Die Triebzüge werden von der RhB seit 2010 fahrplanmäßig eingesetzt. Die Züge werden als Allegra bezeichnet, was einer rätoromanischen Grußformel entspricht.

Das Fahrzeugkonzept:
Anforderung
Die Grundvoraussetzung für den neuen Zweispannungstriebzug bestand darin, dass er freizügig auf dem ganzen Netz der RhB eingesetzt werden kann. Das heißt, er muss auf der Berninalinie auf 70 ‰ Steigung große Zugkräfte ausüben und trotzdem auf dem Stammnetz eine betriebliche Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h erreichen können. Die Fahrzeugabmessungen werden ebenfalls von der Berninabahn mit den engen Kurvenradien von rund 42 m vorgegeben. Damit sind nur kurze Wagenkästen möglich, was bei den engen Platzverhältnissen eine ausgeklügelte Verteilung der technischen Ausrüstung bedingt, sollen doch möglichst viele Sitzplätze angeboten werden. Weitere Anforderungen waren komfortable Einstiege, ein eigenständiges, modernes Design, Behindertengerechtigkeit sowie ein modernes Kundeninformationssystem.

Die technische Lösung
Das in der Ausschreibung geforderte Traktionsprogramm mit einer Anhängelast von 70 t auf 70 ‰ Steigung hätte bei nur vier Triebachsen eine Achslast von über 14 t erfordert, was einen hohen Verschleiß an Rad und Schiene hervorrufen würde. Deshalb ist der Zug mit acht Triebachsen konzipiert. Somit können bei einer Achslast von nur 11 t sogar 140 t Anhängelast auf 70 ‰ Steigung befördert werden, womit der Triebzug das maximale Zuggewicht ohne Vorspannlok oder ohne Doppeltraktion fahren kann.

Layout
Der Triebzug besteht aus zwei Endtriebwagen und einem Niederflurzwischenwagen. Um ein möglichst großes Adhäsionsgewicht zu erreichen, wurde die gesamte Traktionsausrüstung in den beiden Endtriebwagen konzentriert. So konnten im Triebzug total 100 Sitzplätze geschaffen werden, wobei die 1. Klasse Abteile ein besonderes Fahrerlebnis bietet, nicht zuletzt der verglasten Führerstandrückwand wegen, die den Passagieren sozusagen am Lokführer vorbei freie Sicht auf die Strecke erlaubt.

Die Fahrzeuggestaltung:
Aussendesign
Die Front des «ALLEGRA» ziert das Bündner Kantonswappen. Es symbolisiert das Selbstbewusstsein und das Bekenntnis der RhB zum Kanton Graubünden. Der untere Teil des Führerstands mit der zur Spitze laufenden Form und dem geraden, nach hinten gewölbten Führerstandsfenster verleiht dem Fahrzeug Kraft und Stabilität, aber auch Dynamik. Die Lackierung der neuen Triebzüge in RhB-Rot orientiert sich am bestehenden Rollmaterial. Der Bereich der Unterschürzen ist neu in einer dunkelroten Farbe lackiert. Zusammen mit dem hellgrauen Trennstreifen wird so der Eindruck einer nach innen eingezogenen Schürze geschaffen. Die Fenster werden auf ihren Zwischenstreben mit einer dunklen Farbe verbunden und wirken so zusammengefasst. Trotz der kurzen Wagenlänge und den verschiedenen Fensterhöhen wird das Erscheinungsbild dadurch wesentlich beruhigt, und die Zugkomposition, bestehend aus Triebzug und Verstärkungswagen, bildet optisch eine Einheit.

Innendesign
Die RhB chauffiert ihre Kundschaft nicht nur durch eine spektakuläre Bergwelt, sondern auch durch die Kulturlandschaft Graubündens mit ihrem traditionellen Baustil. Das Innendesign des «ALLEGRA» nimmt diese Baukultur auf und interpretiert sie neu. Mit demselben Ansatz hat es die aktuelle Bündner Architektur im Übrigen zu Weltruhm gebracht. Um eine klare Struktur zu schaffen und dem Design eine gewisse Großzügigkeit zu verleihen, wurden zwei Themen entwickelt, die durch das ganze Interieur führen: Als moderne Interpretation traditioneller Holzbauweise zieht sich die Oberfläche «Trin» als Seitenwandverkleidung linear durch den ganzen Zug. Unterbrochen wird diese von den Apparatekästen, die durch die Oberfläche «Vals» als unregelmäßig geschichtete Monolithen erscheinen. Die Monitore der Fahrgastinformation wurden an den Abteilwänden in mit schwarzem Glas belegte Horizontalstreifen integriert.

Echte Eisenbahnklasse
Um der teilweise niedrigen Raumhöhe des ALLEGRA entgegenzuwirken, wird ein leicht höher liegender Mittelstreifen von beiden Seiten horizontal angestrahlt. Dies sorgt für eine angenehme indirekte Beleuchtung. In der ersten Klasse akzentuieren kleine Halogen-Downlights diese sogar noch. Die Differenzierung der beiden Klassen erfolgt neben den üblichen Komfort-Parametern wie beispielsweise Sitzabstand durch die verschiedenen Bodenbeläge und vor allem durch die Sitzbezüge. Die Veloursstoffe im klassischen Karomuster verweisen auf die Tourismustradition, angefangen von den Golfhosen der englischen Upperclass bis zu den Wolldecken der Pferdekutschen. Das Muster der ersten Klasse verströmt im Zusammenspiel mit der präzisen Anmutung der Seitenwandverkleidung einen Hauch von Luxus, während in der zweiten Klasse die Blautöne ein Bild lebhafter Eleganz vermitteln.

Die Technik:
Die Ausschreibung der neuen Triebzüge bestand aus einem anspruchsvollen Pflichtenheft. Das daraus resultierende Fahrzeugkonzept stellte für die Realisierung eine Herausforderung dar, wobei vor allem die Kombination aus hoher Antriebsleistung, Zweisystemfähigkeit, doppelter Bremsausrüstung, behindertengerechter Gestaltung bei beengten Platzverhältnissen durch Meterspur und die schwierigen Einsatzbedingungen der Berninalinie hervorzuheben ist.

Mechanischer Teil
Jeder der drei Wagen einer Einheit läuft auf zwei zweiachsigen Drehgestellen und ist somit einzeln rollfähig. Das Grundkonzept der Laufdrehgestelle wurde von den Bernina-Panoramawagen übernommen. Die Wagen sind untereinander kurzgekuppelt, sie können nur in der Werkstatt getrennt werden. Die Übergänge zwischen den Wagen sind durch Faltenbälge geschützt und von den Reisenden benutzbar. Der antriebslose Mittelwagen hat zwischen den Drehgestellen einen abgesenkten Wagenboden mit beidseitigen Niederflureinstiegen und Schiebetritten, um Personen mit eingeschränkter Mobilität einen barrierefreien Einstieg zu gewährleisten. Hinter den beiden Führerständen ist jeweils ein 1. Klasse Abteil vorhanden. Die Zwischenwand zum Führerstand ist verglast und bietet den Fahrgästen einen Blick über die Schulter des mittig im Führerstand sitzenden Lokomotivführers auf die Strecke. 

Eine Einheit bietet insgesamt 24 Sitzplätze in der ersten und 76 Sitzplätze in der zweiten Klasse, dazu kommen noch 14 Klappsitze und die Stellmöglichkeit für Rollstühle.

Elektrischer Teil
Auf den Endwagen sitzt je ein Einholmstromabnehmer mit drei Schleifleisten für Gleichstrom, auf dem Mittelwagen einer für Wechselstrom. Im Störungsfall und bei Rangierfahrten kann aber jeder Stromabnehmer unter beiden Spannungen benutzt werden. Alle drei Stromabnehmer sind über eine Hochspannungsdachleitung miteinander verbunden, das Stromsystem wird bei Befehl „Hauptschalter ein“ des Lokführers vom Fahrzeug selbständig erkannt. Beim Stromsystemwechsel muss der Lokomotivführer im Stillstand oder während der Fahrt alle Stromabnehmer senken. Sobald wieder ein Stromabnehmer gehoben wird, erkennt das Fahrzeug das vorhandene Stromsystem. Bei Geschwindigkeiten über 15 km/h wird mit gesenkten Stromabnehmern leicht elektrisch gebremst. Die dabei gewonnene Energie dient zur unterbrechungsfreien Versorgung der Hilfsbetriebe (Stützbremsbetrieb).

Die ABe 8/12 verfügen über eine Fernsteuerung zur Bildung von Pendelzügen. Viele Komponenten sind technisch eng verwandt mit den gleichzeitig entwickelten RABe 4/12 „NExT“ der RBS).

Eine kraftvolle Traktionsausrüstung
Der Triebzug soll (wie bereits erwähnt) ein breites Spektrum von Einsatzmöglichkeiten abdecken, was die Ingenieure in vielerlei Hinsicht vor Hürden stellte. Um den Anforderungen in Bezug auf die Beschleunigungszeiten mit verschiedenen Anhängelasten in unterschiedlichen Steigungen gerecht werden zu können, muss der Triebzug eine maximale Zugkraft von rund 280 kN auf die Schiene bringen können. Bei einer Dauerleistung von 2.320 kW kann die maximale Leistung auf 2.800 kW erhöht werden.

Für den Antrieb kommen vier wassergekühlte Traktionsstromrichter aus der BORDLINE®-Familie der Firma ABB zum Einsatz. Auch die ölgekühlten Transformatoren, untergebracht in einem robusten Stahlkessel für Unterflurmontage, kommen von ABB Sécheron. Im Transformatorkessel sind zusätzlich die zwei Netzdrosseln für den Betrieb am Gleichstromnetz montiert. Die gemeinsame Kühleinheit für Stromrichter und Transformator sind jeweils in der Mitte der Endwagen auf dem Dach platziert. Bei den Fahrmotoren handelt es sich um vierpolige, fremdbelüftete Asynchronmotoren von TSA. Dieselben Fahrmotoren sind auch bei den neuen Triebzügen für die Gesellschaften BDWM, RBS und LEB im Einsatz.

Bremsen und Bedienung
Die Triebzüge verfügen wegen der unterschiedlichen Bremsausrüstung der Bestandsfahrzeuge über mehrere Bremssysteme. Als Betriebsbremse wirkt vorwiegend die elektrodynamische Rekuperationsbremse, die sowohl im Wechselstrom- als auch im Gleichstrombetrieb die Bremsenergie ins Fahrleitungsnetz zurückspeist. Für den Fall, dass das Fahrleitungsnetz nicht aufnahmefähig ist, sind zusätzlich Bremswiderstände vorhanden. Die elektrische Bremse kann vom Lokomotivführer mit dem Zugkraft/Bremskraft-Hebel oder über die Geschwindigkeitsregelung angesteuert werden. Zur Begrenzung der Pufferkraft ist die Bremskraft der elektrischen Bremse auf 130 kN begrenzt.

Die indirekt wirkende Druckluftbremse steuert innerhalb des Triebzuges in jedem der drei Wagen über ein Steuerventil die Klotzbremse an. Die Drucklufthauptleitung ist an den Stirnseiten über je zwei Schlauchkupplungen herausgeführt. Damit können entsprechend ausgestattete Wagen, zum Beispiel Albula-Gliederzüge, mit Druckluft gebremst werden.

Die Vakuumbremse ist die gebräuchlichste Zugbremse bei der RhB. Über den Zugkraft/Bremskraft-Hebel werden die Drucklufthauptleitung für den Triebzug und die Vakuumhauptleitung für die Anhängewagen gemeinsam gesteuert. Weil die druckluftgebremsten ABe 8/12 normalerweise mit vakuumgebremsten Zügen verkehren, erfolgt die Bremsbedienung wie bei einer RhB-Lokomotive mit getrennter Bedienung der elektrischen und pneumatischen Bremse. Damit der Triebzug bei einer Unterbrechung der Vakuumhauptleitung, zum Beispiel beim Betätigen der Notbremse im Zug oder durch eine Zugtrennung, trotzdem bremst, ist zusätzlich ein Vakuumsteuerventil vorhanden, das auf die Druckluftbremse wirkt.

Die direkt wirkende Rangierbremse kann die Geschwindigkeit des Triebzuges unabhängig von der Zugsbremse verringern. Die Bedienung erfolgt über den Rangierbremshebel. Eine Federspeicherbremse dient als unerschöpfliche Feststellbremse. Sie wirkt auf alle Trieb- und zwei Laufradsätze. Für den Einsatz auf der Berninabahn sind die Züge mit einer Magnetschienenbremse ausgestattet. Sie wirkt bei einer Schnellbremsung oder wenn sich der Zugkraft/Bremskraft-Hebel und der Zugsbremshebel in der hintersten Stellung befinden.

Die Allegra-Züge verfügen über eine sehr präzise arbeitende Geschwindigkeitsregelung mit getrennter Vorgabe von Sollgeschwindigkeit und Zugkraft/Bremskraft. Mit dem Zugkraft/Bremskraft-Hebel stellt der Lokomotivführer die Beschleunigung ein, mit der die Sollgeschwindigkeit erreicht werden soll. Unabhängig von der Streckenneigung wird diese Geschwindigkeit gehalten, wenn die eingestellte Zug- oder Bremskraft dazu ausreicht.

Der Führerraum
Mit den neuen Triebzügen hat auch ein neues Führerraumkonzept bei der RhB Einzug gehalten. Erstmals wurde das bisher stets rechts angeordnete Führerpult in der Mitte angeordnet. Der helle Führerraum mit dem klar strukturieren Führerpult besticht durch seine Großzügigkeit und die guten Sichtverhältnisse, die insbesondere für die Stadtstrecken in Chur und der Berninalinie wichtig sind.

Der Komfort im «ALLEGRA»
Klimaanlage
Die Klimatisierung des «ALLEGRA» erfolgt über Kompakt-Klimageräte auf dem Fahrzeugdach. Jeder Wagen ist mit einem separaten Klimagerät für den Fahrgastraum ausgerüstet. Der Führerstand verfügt darüber hinaus über ein eigenständiges Klimagerät, welches ebenfalls auf dem Dach platziert ist.

Die Fenster
Die Seitenscheiben sind als Doppelverglasung aus wärmebeschichtetem Sicherheitsglas ausgeführt. Die gewählte Kombination bietet eine optimale Lichtdurchlässigkeit bei gleichzeitig hoher UV- und Wärmeisolation. Manuell zu öffnende Übersetzfenster bieten den Fahrgästen eine gute Möglichkeit zum Fotografieren. Diese Übersetzfenster sind konzeptionell auch als «Redundanz» beim Ausfall einer Klimaanlage vorgesehen, indem im Sommer durch die Fahrtluft die Temperatur im Innenraum im zumutbaren Rahmen gehalten werden kann.

Steckdosen
Viele Fahrgäste möchten ihre Laptops und Handys während einer Zugfahrt aufladen können. Zu diesem Zweck sind alle Seitenwandtische des «ALLEGRA» mit je zwei 230V AC Steckdosen ausgerüstet.

Toilette
Die Toilette ist im Niederflurteil des Mittelwagens platziert und vollständig behinderten- und rollstuhlgerecht gestaltet. Im Weiteren sind eine LED-Spotbeleuchtung, ein separater Konvektionsheizkörper und ein ausklappbarer Wickeltisch vorhanden. Der WC-Korpus entspricht dem bereits vom Glacier Express bekannten und bewährten WC-System.

Das Kundeninformationssystem
Großzügige 24-Zoll-TFT-Monitore in den Fahrgasträumen und Matrixanzeigen im Frontbereich sowie LED-Anzeigen an den Seiten informieren die Fahrgäste über die nächste Station, die Endstation, die Uhrzeit und weitere Informationen wie Verspätungen, Anschlussmöglichkeiten und Sondermeldungen. Auch Bilder können mittels Playlisten über die Monitore angezeigt werden, sodass beispielsweise eine Reisegesellschaft den «ALLEGRA» mieten und entsprechend angeschrieben auf die Reise schicken kann, währendem Reiseinformationen z.B. über die Berninalinie, den Fahrgästen auf den TFT angezeigt werden.

Spezielle Einrichtungen für mobilitätseingeschränkte Personen
Diesem Aspekt wurde vor allem im Niederflurteil des Mittelwagens Rechnung getragen. Durch die großen, doppelflügeligen Einstiegstüren mit einer lichten Weite von 1.200 mm und Schiebetritten zur Spaltüberbrückung wird der Einstieg am Normperron stufen- und spaltlos ermöglicht. Im Niederflurteil können für Individualreisende zwei Rollstuhlplätze reserviert werden. Im Bereich der Panoramafenster ist ein attraktives Behindertenabteil eingerichtet, das durch Hochklappen der Sitzpolster Platz für einen Rollstuhl mit Begleitperson bietet. Elektrisch betätigte Fensterrollos und tiefer angebrachte TFT-Monitore bieten zusätzlichen Fahrkomfort. Bei Nichtgebrauch entsteht durch Herunterklappen der Sitzpolster eine vollwertige 2. Klasse-Sitzgruppe. Im Rahmen von Sonderfahrten und Gruppenreisen ist es überdies möglich, im gesamten Niederflurbereich für bis zu zehn Personen im Rollstuhl Plätze anzubieten.

Einsatz
Nach Abschluss der Typenprüfungen erfolgen die Kundenabnahmen der ersten «ALLEGRA»-Triebzüge ab April 2010 durch die RhB. Nach dem Fahrplanwechsel im Mai 2010 wurde der Regelbetrieb mit den neuen Triebzügen aufgenommen. Die weitere Fahrzeugablieferung erfolgt anschließend monatlich ab Juli 2010 und wurde mit der Netzabnahme des letzten Zweispannungstriebzuges 3515 im April 2011 abgeschlossen sein. Anschließend wurden die fünf vierteiligen Stammnetztriebzüge ausgeliefert.

Geschwindigkeitsrekord auf Meterspur:
Anlässlich der Abschiedsfahrt für den scheidenden Direktor wurde am 20. Dezember 2010 mit dem «ALLEGRA» 3502 im Vereinatunnel eine Geschwindigkeit von 145 km/h erreicht. Zuvor war bei den Inbetriebsetzungsfahrten am 5. Dezember 2009 139 km/h erreicht worden. 

TECHNISCHE DATEN der RhB ABe 8/12: 
Nummerierung:  3501–3515
Anzahl:  15
Hersteller:  Stadler Rail
Baujahre:  2009–2010
Achsformel:  Bo’Bo’+2’2’+Bo’Bo’
Spurweite:  1.000 mm (Meterspur)
Länge über Puffer:  49.500 mm
Höhe:  3.800 mm
Breite:  2.650 mm
Leergewicht:  106 t
Höchstgeschwindigkeit:  100 km/h
Max. Leistung (am Rad): 2.800 kW bei AC / 2.400 kW bei DC 
Dauerleistung: 2 320 kW
Anfahrzugkraft:  280 kN
Treibraddurchmesser:  810 mm (neu) / 740 mm (abgenutzt)
Laufraddurchmesser:  685 mm  (neu) / 635 mm (abgenutzt)
Achsabstand im Motordrehgestell: 2.000 mm
Achsabstand im Laufdrehgestell: 1.800 mm
Stromsystem:  11 kV 16.7 Hz AC und 1 kV DC
Anzahl der Fahrmotoren:  8
Sitzplätze:  1. Klasse: 24 / 2. Klasse: 76 + 14 Klappsitze
Fußbodenhöhe:  480 mm Niederflur / 1.050 mm Hochflur
Etiegbreite: 850 mm (Endwagen) und 1.200 mm (Mittelwagen)
Niederfluranteil:  22 % 

Die Anhängelastentabelle der ABe 8/12:
35 ‰  Albulalinie       60 km/h 	245 t
45 ‰  Davoserlinie 	55 km/h 	185 t
60 ‰  Arosalinie 	35 km/h 	200 t
70 ‰  Berninalinie 	40 km/h 	140 t


Quelle: RhB Medientext vom 1. Mai 2010, Wikipedia (de), Stadler Rail

Der RhB ALLEGRA-Zweispannungstriebzug RhB ABe 8/12 3515 "Alois Carigiet" mit 4 angehangenen Personenwagen, als RhB Regio nach Tirano hat am 20 Februar 2017 im Bahnhof Alp Grüm (2.091 m ü. M.).

Auf der Berninabahn sind die Triebzüge das Haupttraktionsmittel und ziehen Regionalzüge, den Bernina-Express sowie Güterzüge. Die ABe 8/12 sind dreiteilige elektrische Triebzüge, von denen die Rhätische Bahn (RhB) bei Stadler Rail insgesamt 15 Einheiten beschafft hat. Die Triebzüge werden von der RhB seit 2010 fahrplanmäßig eingesetzt. Die Züge werden als Allegra bezeichnet, was einer rätoromanischen Grußformel entspricht.

Das Fahrzeugkonzept:
Anforderung
Die Grundvoraussetzung für den neuen Zweispannungstriebzug bestand darin, dass er freizügig auf dem ganzen Netz der RhB eingesetzt werden kann. Das heißt, er muss auf der Berninalinie auf 70 ‰ Steigung große Zugkräfte ausüben und trotzdem auf dem Stammnetz eine betriebliche Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h erreichen können. Die Fahrzeugabmessungen werden ebenfalls von der Berninabahn mit den engen Kurvenradien von rund 42 m vorgegeben. Damit sind nur kurze Wagenkästen möglich, was bei den engen Platzverhältnissen eine ausgeklügelte Verteilung der technischen Ausrüstung bedingt, sollen doch möglichst viele Sitzplätze angeboten werden. Weitere Anforderungen waren komfortable Einstiege, ein eigenständiges, modernes Design, Behindertengerechtigkeit sowie ein modernes Kundeninformationssystem.

Die technische Lösung
Das in der Ausschreibung geforderte Traktionsprogramm mit einer Anhängelast von 70 t auf 70 ‰ Steigung hätte bei nur vier Triebachsen eine Achslast von über 14 t erfordert, was einen hohen Verschleiß an Rad und Schiene hervorrufen würde. Deshalb ist der Zug mit acht Triebachsen konzipiert. Somit können bei einer Achslast von nur 11 t sogar 140 t Anhängelast auf 70 ‰ Steigung befördert werden, womit der Triebzug das maximale Zuggewicht ohne Vorspannlok oder ohne Doppeltraktion fahren kann.

Layout
Der Triebzug besteht aus zwei Endtriebwagen und einem Niederflurzwischenwagen. Um ein möglichst großes Adhäsionsgewicht zu erreichen, wurde die gesamte Traktionsausrüstung in den beiden Endtriebwagen konzentriert. So konnten im Triebzug total 100 Sitzplätze geschaffen werden, wobei die 1. Klasse Abteile ein besonderes Fahrerlebnis bietet, nicht zuletzt der verglasten Führerstandrückwand wegen, die den Passagieren sozusagen am Lokführer vorbei freie Sicht auf die Strecke erlaubt.

Die Fahrzeuggestaltung:
Aussendesign
Die Front des «ALLEGRA» ziert das Bündner Kantonswappen. Es symbolisiert das Selbstbewusstsein und das Bekenntnis der RhB zum Kanton Graubünden. Der untere Teil des Führerstands mit der zur Spitze laufenden Form und dem geraden, nach hinten gewölbten Führerstandsfenster verleiht dem Fahrzeug Kraft und Stabilität, aber auch Dynamik. Die Lackierung der neuen Triebzüge in RhB-Rot orientiert sich am bestehenden Rollmaterial. Der Bereich der Unterschürzen ist neu in einer dunkelroten Farbe lackiert. Zusammen mit dem hellgrauen Trennstreifen wird so der Eindruck einer nach innen eingezogenen Schürze geschaffen. Die Fenster werden auf ihren Zwischenstreben mit einer dunklen Farbe verbunden und wirken so zusammengefasst. Trotz der kurzen Wagenlänge und den verschiedenen Fensterhöhen wird das Erscheinungsbild dadurch wesentlich beruhigt, und die Zugkomposition, bestehend aus Triebzug und Verstärkungswagen, bildet optisch eine Einheit.

Innendesign
Die RhB chauffiert ihre Kundschaft nicht nur durch eine spektakuläre Bergwelt, sondern auch durch die Kulturlandschaft Graubündens mit ihrem traditionellen Baustil. Das Innendesign des «ALLEGRA» nimmt diese Baukultur auf und interpretiert sie neu. Mit demselben Ansatz hat es die aktuelle Bündner Architektur im Übrigen zu Weltruhm gebracht. Um eine klare Struktur zu schaffen und dem Design eine gewisse Großzügigkeit zu verleihen, wurden zwei Themen entwickelt, die durch das ganze Interieur führen: Als moderne Interpretation traditioneller Holzbauweise zieht sich die Oberfläche «Trin» als Seitenwandverkleidung linear durch den ganzen Zug. Unterbrochen wird diese von den Apparatekästen, die durch die Oberfläche «Vals» als unregelmäßig geschichtete Monolithen erscheinen. Die Monitore der Fahrgastinformation wurden an den Abteilwänden in mit schwarzem Glas belegte Horizontalstreifen integriert.

Echte Eisenbahnklasse
Um der teilweise niedrigen Raumhöhe des ALLEGRA entgegenzuwirken, wird ein leicht höher liegender Mittelstreifen von beiden Seiten horizontal angestrahlt. Dies sorgt für eine angenehme indirekte Beleuchtung. In der ersten Klasse akzentuieren kleine Halogen-Downlights diese sogar noch. Die Differenzierung der beiden Klassen erfolgt neben den üblichen Komfort-Parametern wie beispielsweise Sitzabstand durch die verschiedenen Bodenbeläge und vor allem durch die Sitzbezüge. Die Veloursstoffe im klassischen Karomuster verweisen auf die Tourismustradition, angefangen von den Golfhosen der englischen Upperclass bis zu den Wolldecken der Pferdekutschen. Das Muster der ersten Klasse verströmt im Zusammenspiel mit der präzisen Anmutung der Seitenwandverkleidung einen Hauch von Luxus, während in der zweiten Klasse die Blautöne ein Bild lebhafter Eleganz vermitteln.

Die Technik:
Die Ausschreibung der neuen Triebzüge bestand aus einem anspruchsvollen Pflichtenheft. Das daraus resultierende Fahrzeugkonzept stellte für die Realisierung eine Herausforderung dar, wobei vor allem die Kombination aus hoher Antriebsleistung, Zweisystemfähigkeit, doppelter Bremsausrüstung, behindertengerechter Gestaltung bei beengten Platzverhältnissen durch Meterspur und die schwierigen Einsatzbedingungen der Berninalinie hervorzuheben ist.

Mechanischer Teil
Jeder der drei Wagen einer Einheit läuft auf zwei zweiachsigen Drehgestellen und ist somit einzeln rollfähig. Das Grundkonzept der Laufdrehgestelle wurde von den Bernina-Panoramawagen übernommen. Die Wagen sind untereinander kurzgekuppelt, sie können nur in der Werkstatt getrennt werden. Die Übergänge zwischen den Wagen sind durch Faltenbälge geschützt und von den Reisenden benutzbar. Der antriebslose Mittelwagen hat zwischen den Drehgestellen einen abgesenkten Wagenboden mit beidseitigen Niederflureinstiegen und Schiebetritten, um Personen mit eingeschränkter Mobilität einen barrierefreien Einstieg zu gewährleisten. Hinter den beiden Führerständen ist jeweils ein 1. Klasse Abteil vorhanden. Die Zwischenwand zum Führerstand ist verglast und bietet den Fahrgästen einen Blick über die Schulter des mittig im Führerstand sitzenden Lokomotivführers auf die Strecke.

Eine Einheit bietet insgesamt 24 Sitzplätze in der ersten und 76 Sitzplätze in der zweiten Klasse, dazu kommen noch 14 Klappsitze und die Stellmöglichkeit für Rollstühle.

Elektrischer Teil
Auf den Endwagen sitzt je ein Einholmstromabnehmer mit drei Schleifleisten für Gleichstrom, auf dem Mittelwagen einer für Wechselstrom. Im Störungsfall und bei Rangierfahrten kann aber jeder Stromabnehmer unter beiden Spannungen benutzt werden. Alle drei Stromabnehmer sind über eine Hochspannungsdachleitung miteinander verbunden, das Stromsystem wird bei Befehl „Hauptschalter ein“ des Lokführers vom Fahrzeug selbständig erkannt. Beim Stromsystemwechsel muss der Lokomotivführer im Stillstand oder während der Fahrt alle Stromabnehmer senken. Sobald wieder ein Stromabnehmer gehoben wird, erkennt das Fahrzeug das vorhandene Stromsystem. Bei Geschwindigkeiten über 15 km/h wird mit gesenkten Stromabnehmern leicht elektrisch gebremst. Die dabei gewonnene Energie dient zur unterbrechungsfreien Versorgung der Hilfsbetriebe (Stützbremsbetrieb).

Die ABe 8/12 verfügen über eine Fernsteuerung zur Bildung von Pendelzügen. Viele Komponenten sind technisch eng verwandt mit den gleichzeitig entwickelten RABe 4/12 „NExT“ der RBS).

Eine kraftvolle Traktionsausrüstung
Der Triebzug soll (wie bereits erwähnt) ein breites Spektrum von Einsatzmöglichkeiten abdecken, was die Ingenieure in vielerlei Hinsicht vor Hürden stellte. Um den Anforderungen in Bezug auf die Beschleunigungszeiten mit verschiedenen Anhängelasten in unterschiedlichen Steigungen gerecht werden zu können, muss der Triebzug eine maximale Zugkraft von rund 280 kN auf die Schiene bringen können. Bei einer Dauerleistung von 2.320 kW kann die maximale Leistung auf 2.800 kW erhöht werden.

Für den Antrieb kommen vier wassergekühlte Traktionsstromrichter aus der BORDLINE®-Familie der Firma ABB zum Einsatz. Auch die ölgekühlten Transformatoren, untergebracht in einem robusten Stahlkessel für Unterflurmontage, kommen von ABB Sécheron. Im Transformatorkessel sind zusätzlich die zwei Netzdrosseln für den Betrieb am Gleichstromnetz montiert. Die gemeinsame Kühleinheit für Stromrichter und Transformator sind jeweils in der Mitte der Endwagen auf dem Dach platziert. Bei den Fahrmotoren handelt es sich um vierpolige, fremdbelüftete Asynchronmotoren von TSA. Dieselben Fahrmotoren sind auch bei den neuen Triebzügen für die Gesellschaften BDWM, RBS und LEB im Einsatz.

Bremsen und Bedienung
Die Triebzüge verfügen wegen der unterschiedlichen Bremsausrüstung der Bestandsfahrzeuge über mehrere Bremssysteme. Als Betriebsbremse wirkt vorwiegend die elektrodynamische Rekuperationsbremse, die sowohl im Wechselstrom- als auch im Gleichstrombetrieb die Bremsenergie ins Fahrleitungsnetz zurückspeist. Für den Fall, dass das Fahrleitungsnetz nicht aufnahmefähig ist, sind zusätzlich Bremswiderstände vorhanden. Die elektrische Bremse kann vom Lokomotivführer mit dem Zugkraft/Bremskraft-Hebel oder über die Geschwindigkeitsregelung angesteuert werden. Zur Begrenzung der Pufferkraft ist die Bremskraft der elektrischen Bremse auf 130 kN begrenzt.

Die indirekt wirkende Druckluftbremse steuert innerhalb des Triebzuges in jedem der drei Wagen über ein Steuerventil die Klotzbremse an. Die Drucklufthauptleitung ist an den Stirnseiten über je zwei Schlauchkupplungen herausgeführt. Damit können entsprechend ausgestattete Wagen, zum Beispiel Albula-Gliederzüge, mit Druckluft gebremst werden.

Die Vakuumbremse ist die gebräuchlichste Zugbremse bei der RhB. Über den Zugkraft/Bremskraft-Hebel werden die Drucklufthauptleitung für den Triebzug und die Vakuumhauptleitung für die Anhängewagen gemeinsam gesteuert. Weil die druckluftgebremsten ABe 8/12 normalerweise mit vakuumgebremsten Zügen verkehren, erfolgt die Bremsbedienung wie bei einer RhB-Lokomotive mit getrennter Bedienung der elektrischen und pneumatischen Bremse. Damit der Triebzug bei einer Unterbrechung der Vakuumhauptleitung, zum Beispiel beim Betätigen der Notbremse im Zug oder durch eine Zugtrennung, trotzdem bremst, ist zusätzlich ein Vakuumsteuerventil vorhanden, das auf die Druckluftbremse wirkt.

Die direkt wirkende Rangierbremse kann die Geschwindigkeit des Triebzuges unabhängig von der Zugsbremse verringern. Die Bedienung erfolgt über den Rangierbremshebel. Eine Federspeicherbremse dient als unerschöpfliche Feststellbremse. Sie wirkt auf alle Trieb- und zwei Laufradsätze. Für den Einsatz auf der Berninabahn sind die Züge mit einer Magnetschienenbremse ausgestattet. Sie wirkt bei einer Schnellbremsung oder wenn sich der Zugkraft/Bremskraft-Hebel und der Zugsbremshebel in der hintersten Stellung befinden.

Die Allegra-Züge verfügen über eine sehr präzise arbeitende Geschwindigkeitsregelung mit getrennter Vorgabe von Sollgeschwindigkeit und Zugkraft/Bremskraft. Mit dem Zugkraft/Bremskraft-Hebel stellt der Lokomotivführer die Beschleunigung ein, mit der die Sollgeschwindigkeit erreicht werden soll. Unabhängig von der Streckenneigung wird diese Geschwindigkeit gehalten, wenn die eingestellte Zug- oder Bremskraft dazu ausreicht.

Der Führerraum
Mit den neuen Triebzügen hat auch ein neues Führerraumkonzept bei der RhB Einzug gehalten. Erstmals wurde das bisher stets rechts angeordnete Führerpult in der Mitte angeordnet. Der helle Führerraum mit dem klar strukturieren Führerpult besticht durch seine Großzügigkeit und die guten Sichtverhältnisse, die insbesondere für die Stadtstrecken in Chur und der Berninalinie wichtig sind.

Der Komfort im «ALLEGRA»
Klimaanlage
Die Klimatisierung des «ALLEGRA» erfolgt über Kompakt-Klimageräte auf dem Fahrzeugdach. Jeder Wagen ist mit einem separaten Klimagerät für den Fahrgastraum ausgerüstet. Der Führerstand verfügt darüber hinaus über ein eigenständiges Klimagerät, welches ebenfalls auf dem Dach platziert ist.

Die Fenster
Die Seitenscheiben sind als Doppelverglasung aus wärmebeschichtetem Sicherheitsglas ausgeführt. Die gewählte Kombination bietet eine optimale Lichtdurchlässigkeit bei gleichzeitig hoher UV- und Wärmeisolation. Manuell zu öffnende Übersetzfenster bieten den Fahrgästen eine gute Möglichkeit zum Fotografieren. Diese Übersetzfenster sind konzeptionell auch als «Redundanz» beim Ausfall einer Klimaanlage vorgesehen, indem im Sommer durch die Fahrtluft die Temperatur im Innenraum im zumutbaren Rahmen gehalten werden kann.

Steckdosen
Viele Fahrgäste möchten ihre Laptops und Handys während einer Zugfahrt aufladen können. Zu diesem Zweck sind alle Seitenwandtische des «ALLEGRA» mit je zwei 230V AC Steckdosen ausgerüstet.

Toilette
Die Toilette ist im Niederflurteil des Mittelwagens platziert und vollständig behinderten- und rollstuhlgerecht gestaltet. Im Weiteren sind eine LED-Spotbeleuchtung, ein separater Konvektionsheizkörper und ein ausklappbarer Wickeltisch vorhanden. Der WC-Korpus entspricht dem bereits vom Glacier Express bekannten und bewährten WC-System.

Das Kundeninformationssystem
Großzügige 24-Zoll-TFT-Monitore in den Fahrgasträumen und Matrixanzeigen im Frontbereich sowie LED-Anzeigen an den Seiten informieren die Fahrgäste über die nächste Station, die Endstation, die Uhrzeit und weitere Informationen wie Verspätungen, Anschlussmöglichkeiten und Sondermeldungen. Auch Bilder können mittels Playlisten über die Monitore angezeigt werden, sodass beispielsweise eine Reisegesellschaft den «ALLEGRA» mieten und entsprechend angeschrieben auf die Reise schicken kann, währendem Reiseinformationen z.B. über die Berninalinie, den Fahrgästen auf den TFT angezeigt werden.

Spezielle Einrichtungen für mobilitätseingeschränkte Personen
Diesem Aspekt wurde vor allem im Niederflurteil des Mittelwagens Rechnung getragen. Durch die großen, doppelflügeligen Einstiegstüren mit einer lichten Weite von 1.200 mm und Schiebetritten zur Spaltüberbrückung wird der Einstieg am Normperron stufen- und spaltlos ermöglicht. Im Niederflurteil können für Individualreisende zwei Rollstuhlplätze reserviert werden. Im Bereich der Panoramafenster ist ein attraktives Behindertenabteil eingerichtet, das durch Hochklappen der Sitzpolster Platz für einen Rollstuhl mit Begleitperson bietet. Elektrisch betätigte Fensterrollos und tiefer angebrachte TFT-Monitore bieten zusätzlichen Fahrkomfort. Bei Nichtgebrauch entsteht durch Herunterklappen der Sitzpolster eine vollwertige 2. Klasse-Sitzgruppe. Im Rahmen von Sonderfahrten und Gruppenreisen ist es überdies möglich, im gesamten Niederflurbereich für bis zu zehn Personen im Rollstuhl Plätze anzubieten.

Einsatz
Nach Abschluss der Typenprüfungen erfolgen die Kundenabnahmen der ersten «ALLEGRA»-Triebzüge ab April 2010 durch die RhB. Nach dem Fahrplanwechsel im Mai 2010 wurde der Regelbetrieb mit den neuen Triebzügen aufgenommen. Die weitere Fahrzeugablieferung erfolgt anschließend monatlich ab Juli 2010 und wurde mit der Netzabnahme des letzten Zweispannungstriebzuges 3515 im April 2011 abgeschlossen sein. Anschließend wurden die fünf vierteiligen Stammnetztriebzüge ausgeliefert.

Geschwindigkeitsrekord auf Meterspur:
Anlässlich der Abschiedsfahrt für den scheidenden Direktor wurde am 20. Dezember 2010 mit dem «ALLEGRA» 3502 im Vereinatunnel eine Geschwindigkeit von 145 km/h erreicht. Zuvor war bei den Inbetriebsetzungsfahrten am 5. Dezember 2009 139 km/h erreicht worden.

TECHNISCHE DATEN der RhB ABe 8/12:
Nummerierung: 3501–3515
Anzahl: 15
Hersteller: Stadler Rail
Baujahre: 2009–2010
Achsformel: Bo’Bo’+2’2’+Bo’Bo’
Spurweite: 1.000 mm (Meterspur)
Länge über Puffer: 49.500 mm
Höhe: 3.800 mm
Breite: 2.650 mm
Leergewicht: 106 t
Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h
Max. Leistung (am Rad): 2.800 kW bei AC / 2.400 kW bei DC
Dauerleistung: 2 320 kW
Anfahrzugkraft: 280 kN
Treibraddurchmesser: 810 mm (neu) / 740 mm (abgenutzt)
Laufraddurchmesser: 685 mm (neu) / 635 mm (abgenutzt)
Achsabstand im Motordrehgestell: 2.000 mm
Achsabstand im Laufdrehgestell: 1.800 mm
Stromsystem: 11 kV 16.7 Hz AC und 1 kV DC
Anzahl der Fahrmotoren: 8
Sitzplätze: 1. Klasse: 24 / 2. Klasse: 76 + 14 Klappsitze
Fußbodenhöhe: 480 mm Niederflur / 1.050 mm Hochflur
Etiegbreite: 850 mm (Endwagen) und 1.200 mm (Mittelwagen)
Niederfluranteil: 22 %

Die Anhängelastentabelle der ABe 8/12:
35 ‰ Albulalinie 60 km/h 245 t
45 ‰ Davoserlinie 55 km/h 185 t
60 ‰ Arosalinie 35 km/h 200 t
70 ‰ Berninalinie 40 km/h 140 t

Quelle: RhB Medientext vom 1. Mai 2010, Wikipedia (de), Stadler Rail

Armin Schwarz 23.11.2023, 77 Aufrufe, 0 Kommentare

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Da auf der Via Elvezia kommt am 19 Februar 2017 die Straßenbahn von Tirano bzw. die Berninabahn.

Geführt von dem RhB ALLEGRA-Zweispannungstriebzug (RhB ABe 8/12) 3506  Anna von Plantai  mit 3 angehangenen Personenwagen erreicht der RhB Regio von St. Moritz nach Tirano bald seinen Zielbahnhof bzw. Endstation der Berninabahn.
Da auf der Via Elvezia kommt am 19 Februar 2017 die Straßenbahn von Tirano bzw. die Berninabahn. Geführt von dem RhB ALLEGRA-Zweispannungstriebzug (RhB ABe 8/12) 3506 "Anna von Plantai" mit 3 angehangenen Personenwagen erreicht der RhB Regio von St. Moritz nach Tirano bald seinen Zielbahnhof bzw. Endstation der Berninabahn.
Armin Schwarz

Die Straßenbahn von Tirano, ein RhB Regional-Zug erreicht am 19 Februar 2017 Tirano, hier kommt gerade der ALLEGRA-Zweispannungstriebzug (RhB ABe 8/12) 3506  Anna von Planta   zwischen den Häusern zum Vorschein.
Die Straßenbahn von Tirano, ein RhB Regional-Zug erreicht am 19 Februar 2017 Tirano, hier kommt gerade der ALLEGRA-Zweispannungstriebzug (RhB ABe 8/12) 3506 "Anna von Planta" zwischen den Häusern zum Vorschein.
Armin Schwarz

Da auf der Via Elvezia kommt am 19 Februar 2017 die Straßenbahn von Tirano bzw. die Berninabahn, der ALLEGRA ist schon zwischen den Häusern hervorgekommen.

Geführt von dem RhB ALLEGRA-Zweispannungstriebzug (RhB ABe 8/12) 3506  Anna von Plantai  mit 3 angehangenen Personenwagen erreicht der RhB Regio von St. Moritz nach Tirano bald seinen Zielbahnhof bzw. Endstation der Berninabahn.

Links die Basilika Madonna di Tirano und oben die Chiesa di Santa Perpetua.
Da auf der Via Elvezia kommt am 19 Februar 2017 die Straßenbahn von Tirano bzw. die Berninabahn, der ALLEGRA ist schon zwischen den Häusern hervorgekommen. Geführt von dem RhB ALLEGRA-Zweispannungstriebzug (RhB ABe 8/12) 3506 "Anna von Plantai" mit 3 angehangenen Personenwagen erreicht der RhB Regio von St. Moritz nach Tirano bald seinen Zielbahnhof bzw. Endstation der Berninabahn. Links die Basilika Madonna di Tirano und oben die Chiesa di Santa Perpetua.
Armin Schwarz

RhB BD 2475 ein vierachsiger verkürzter (Berninabahn) EW IV (PA90) zweite Klasse Personenwagen mit Gepäckabteil, eingereiht in einen RhB Regio von St. Moritz nach Tirano, am 19 Februar 2017 auf der Via Elvezia in Tirano.

Um den schweizerischen Meterspurbahnen die (noch) nicht zu reinen Triebzugeinheiten übergingen kostengünstige Reisezugwagen anbieten zu können, entwickelte SWA - Schindler Waggon Altenrhein (heute Stadler) das  PA90  genannte Baukastensystem, das bei verschiedenen Fahrzeuglängen die Ausführung mit Festfenstern, Senkfenstern oder als Panoramawagen ermöglichen sollte. Dieses Konzept erlaubt eine wirtschaftliche Fertigung von kundenspezifischen Wagenkastenvarianten, wobei auf einheitliche Module zurückgegriffen werden konnte. Während für die 1. Klasse ein einheitlicher Sitzteiler vorgesehen wurde, konnte in der 2. Klasse zwischen den Varianten Regional- und Fernverkehr gewählt werden. Dank besonders großer Sitzteiler und Fensterflächen, sowie den von SIG gebauten, sehr laufruhigen Drehgestellen Typ SIG 90 bieten diese Wagen einen bisher nicht gekannten Komfort.

Einheitliche Merkmale aller Wagen sind:
• Aufbau aus Leichtmetall-Großstrangpressprofilen,
• elektrisch angetriebene außen bündige Schwenkschiebetüren,
• verbesserte Isolation,
• breitere Fenster (1.450 bzw. 1.722 mm),
• geschlossenes WC-System (sofern WC vorhanden).

Die RhB bestellte gemeinsam mit den Appenzeller Bahnen (AB) und der SBB Brünig Bahn insgesamt 31 Wagen in elf verschiedenen Ausführungen, darunter verschiedene Steuerwagen (AB) und sogar Panoramawagen (SBB). Die von der RhB beschafften Fahrzeuge aus diesem Baukastensystem werden als Einheitswagen IV bezeichnet stellen eine konsequente Weiterentwicklung der Einheitswagen II und III dar. Die RhB erhielt ab 1992 siebzehn Personenwagen, davon elf in verkürzter Bauart für den Einsatz auf der Berninabahn. Eins dieser Fahrzeuge wurde als BD mit einem Gepäckabteil ausgestattet, das ist dieser. Die sechs längeren Wagen waren hauptsächlich für den Einsatz auf der Albulabahn.

Die RhB SWA PA90 kurzen Bernina-Wagen sind A 1273  bis 75, B 2491 bis 97 und der BD 2475. Die SWA PA90 langen Albula-Wagen sind A 1281 bis 93 und B 2391 bis 93. Bei den A-Wagen ist die Sitzteilung 2.054 mm und bei den B Wagen 1.782 mm.

Die etwas festere Aluminiumlegierung, die Großprofilbauweise, die vergrößerte Fensterfläche und die verbesserte Isolation zeigten sich aber auch in einem höheren Gewicht. Die Flexibilität des Baukastensystems zeigte sich darin, dass sich die 31 gebauten Wagen auf 11 verschiedene Typen verteilten. Nachbeschaffungen dieses gelungenen Wagentyps gab es jedoch nicht, aber indessen sind viele Elemente in die Konstruktion der Bernina-Express-Panoramawagen eingeflossen.

TECHNISCHE DATEN:
Hersteller: Schindler Waggon AG, Altenrhein
Baujahr: 1992
Spurweite: 1.000 mm
Anzahl der Achsen: 4 (2´2´)
Länge über Puffer: 16.465 mm
Drehgestellbauart: SIG 90
Sitzplätze: 31
Eigengewicht: 16,5 t
Ladegewicht: 2,0 t
zulässige Geschwindigkeit: 90 km/h
Lauffähig: StN (Stammnetz) / BB (Berniabahn) / MGB (Matterhorn Gotthard Bahn)
RhB BD 2475 ein vierachsiger verkürzter (Berninabahn) EW IV (PA90) zweite Klasse Personenwagen mit Gepäckabteil, eingereiht in einen RhB Regio von St. Moritz nach Tirano, am 19 Februar 2017 auf der Via Elvezia in Tirano. Um den schweizerischen Meterspurbahnen die (noch) nicht zu reinen Triebzugeinheiten übergingen kostengünstige Reisezugwagen anbieten zu können, entwickelte SWA - Schindler Waggon Altenrhein (heute Stadler) das "PA90" genannte Baukastensystem, das bei verschiedenen Fahrzeuglängen die Ausführung mit Festfenstern, Senkfenstern oder als Panoramawagen ermöglichen sollte. Dieses Konzept erlaubt eine wirtschaftliche Fertigung von kundenspezifischen Wagenkastenvarianten, wobei auf einheitliche Module zurückgegriffen werden konnte. Während für die 1. Klasse ein einheitlicher Sitzteiler vorgesehen wurde, konnte in der 2. Klasse zwischen den Varianten Regional- und Fernverkehr gewählt werden. Dank besonders großer Sitzteiler und Fensterflächen, sowie den von SIG gebauten, sehr laufruhigen Drehgestellen Typ SIG 90 bieten diese Wagen einen bisher nicht gekannten Komfort. Einheitliche Merkmale aller Wagen sind: • Aufbau aus Leichtmetall-Großstrangpressprofilen, • elektrisch angetriebene außen bündige Schwenkschiebetüren, • verbesserte Isolation, • breitere Fenster (1.450 bzw. 1.722 mm), • geschlossenes WC-System (sofern WC vorhanden). Die RhB bestellte gemeinsam mit den Appenzeller Bahnen (AB) und der SBB Brünig Bahn insgesamt 31 Wagen in elf verschiedenen Ausführungen, darunter verschiedene Steuerwagen (AB) und sogar Panoramawagen (SBB). Die von der RhB beschafften Fahrzeuge aus diesem Baukastensystem werden als Einheitswagen IV bezeichnet stellen eine konsequente Weiterentwicklung der Einheitswagen II und III dar. Die RhB erhielt ab 1992 siebzehn Personenwagen, davon elf in verkürzter Bauart für den Einsatz auf der Berninabahn. Eins dieser Fahrzeuge wurde als BD mit einem Gepäckabteil ausgestattet, das ist dieser. Die sechs längeren Wagen waren hauptsächlich für den Einsatz auf der Albulabahn. Die RhB SWA PA90 kurzen Bernina-Wagen sind A 1273 bis 75, B 2491 bis 97 und der BD 2475. Die SWA PA90 langen Albula-Wagen sind A 1281 bis 93 und B 2391 bis 93. Bei den A-Wagen ist die Sitzteilung 2.054 mm und bei den B Wagen 1.782 mm. Die etwas festere Aluminiumlegierung, die Großprofilbauweise, die vergrößerte Fensterfläche und die verbesserte Isolation zeigten sich aber auch in einem höheren Gewicht. Die Flexibilität des Baukastensystems zeigte sich darin, dass sich die 31 gebauten Wagen auf 11 verschiedene Typen verteilten. Nachbeschaffungen dieses gelungenen Wagentyps gab es jedoch nicht, aber indessen sind viele Elemente in die Konstruktion der Bernina-Express-Panoramawagen eingeflossen. TECHNISCHE DATEN: Hersteller: Schindler Waggon AG, Altenrhein Baujahr: 1992 Spurweite: 1.000 mm Anzahl der Achsen: 4 (2´2´) Länge über Puffer: 16.465 mm Drehgestellbauart: SIG 90 Sitzplätze: 31 Eigengewicht: 16,5 t Ladegewicht: 2,0 t zulässige Geschwindigkeit: 90 km/h Lauffähig: StN (Stammnetz) / BB (Berniabahn) / MGB (Matterhorn Gotthard Bahn)
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