In Milano Centrale steht ein von der Form her bekannter Zug, jedoch in einer noch nie gesehenen Farbgebung: Der RFI ETR 500 mit dem Triebkopf 93 83 2404 648-2 I-RIF "Diamante 2.0".
17. Sept. 2025
Stefan Wohlfahrt 02.10.2025, 8 Aufrufe, 1 Kommentar
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Hallo Stefan,
ein ganz wunderbares Bild von dem ETR 500 – Diagnosezug "Diamante 2.0" der RFI, gefällt mir ausgezeichnet. Eigentlich wollte ich selbst Bilder einstellen, das habe ich mal schnell verschoben und nach dem Zug im Netz gesucht und auf italienisch gefunden, übersetzt und zusammengefasst.
Hier mein Ergebnis:
Erstmals vorgestellt auf der Expo in Dubai im März 2022, der Zug der RFI - Rete Ferroviaria Italiana (Infrastrukturgesellschaft der FS - Ferrovie dello Stato Italiane) ist am italienischen Hochgeschwindigkeitsschienennetz unterwegs. Er ist für die Überwachung des Zustands italienischer Gleise bei 300 km/h. Das ist das Ziel des neuen Diagnosezugs namens Dia.Man.Te. 2.0 (Diagnose und technologische Wartung, Diamant für einfache Lesbarkeit).
Diamante 2.0 vereint italienische Exzellenz mit Spitzentechnologie und wird die Steuerung, Überwachung und Zertifizierung des Netzes übernehmen. Konkret handelt es sich bei dem Zug um einen Frecciarossa-Zug (ETR 500) mit acht Waggons und zwei Lokomotiven (Triebköpfen). Anstelle von Passagiersitzen beherbergt er echte Labore, die mit 300 km/h durch die Gegend rasen und Hunderte von Parametern messen. An Bord befinden sich 98 Kameras und über 200 Sensoren auf dem Dach, dem Unterboden und an den Drehgestellen. Sie erfassen Daten und Werte zur Analyse des Zustands der Eisenbahninfrastruktur, wie z. B. Gleisgeometrie und -verschleiß, Rad-Schiene-Interaktion, Qualität der Energieaufnahme aus der Oberleitung, Signalisierung und Telekommunikation. Ein umfassender Flottenerneuerungsplan ist in Arbeit. Dieser sieht die schrittweise Außerbetriebnahme ausgedienter Fahrzeuge und den anschließenden Einsatz neuer und innovativer Diagnosefahrzeuge vor. Diamante 2.0 wurde als erstes dieser Fahrzeuge in Betrieb genommen.
Der Wagen 6 ist für die Zertifizierung neuer Bahnstrecken vorgesehen, während die Wagen 5 und 7 für die Diagnose bestehender Bahnstrecken dienen. Die Wagen 1 und 8, das sogenannte Datenverarbeitungszentrum, beherbergen die Datenverarbeitungssysteme. Um eine hohe Verfügbarkeit und ein angemessenes Maß an Sicherheitsintegrität zu gewährleisten, sind die Mess- und Datenverarbeitungssysteme redundant ausgelegt. Es gibt aber auch, jeweils im italienischen Design, einen Delegationswagen und einen Besprechungswagen, sogar ein Bistro ist im Zug.
Der Bau des Diagnosezuges Diamante 2.0 stellte auch in puncto Projektmanagement eine Herausforderung dar. Die Investitionen beliefen sich auf 22,7 Millionen Euro im Technologiesektor und 16,2 Millionen Euro in Fahrzeuge, insgesamt also 38,9 Millionen Euro. Aber das ganze Geld blieb in Italien, denn nur italienische Unternehmen warenbeteiligt, deren Mitarbeiter und Know-how ausschließlich in Italien arbeiten.
Bereits 2008 waren die Triebköpfen E.404 648, 621 mit nur drei Mittelwagen ETR 500 Y2 für die RFI unterwegs. Es gab zwei Einheiten, diese Züge wurden für die Inbetriebnahme von Neubaustrecken und für Tests von ERTMS verwendet.
178 1500x1008 Px, 11.04.2023