Die Wiebe Recycling-Planumsverbesserungsmaschine mit Schotterrecycling RPMW 2002-2 am 14.07.2018 im Zugverband auf der Fahrt durch Leutesdorf, auf der KBS 465 (Rechte Rheinstrecke) in Richtung Norden.
Über 140 Meter lang, knapp 5 Meter hoch und gute 560 Tonnen schwer – die Gleisbaumaschine RPMW 2002-2 gehört zu den größten der Welt. Mit ihrer beachtlichen Leistung und dem umfänglichen Leistungsspektrum ist sie ein äußerst wichtiger Bestandteil des Maschinenparks der Unternehmensgruppe Wiebe.
Die Recycling Planumsverbesserungsmaschine führt verschiedene Gleisbauarbeiten durch – und das mit einer Motorengesamtleistung von über 2100 Kilowatt. Diese Kraft kommt bei Totalsanierungen zum Tragen, bei denen die RPMW 2002-2 mehrere Arbeitsschritte simultan ausführt: Die verschmutzte Schotterbettung wird ausgebaut, das abgetragene Bettungsmaterial aufbereitet, Schotter recycelt und die Unterbauplanumsschicht erneuert.
TECHNISCHE DATEN:
Hersteller: Plasser & Theurer
Baujahr, Erstzulassung: 2000
Spurweite: 1.435 mm
Anzahl der Achsen: 29, davon 12 angetrieben
Baumaschinennummer: Aushubmaschine 3369, Recyclingmaschine 3368, Antriebswagen 3367, Stopf- u. Einschotterungsmaschine 3370
Motoren: Caterpillar
Leistung: 2.860 PS
Gesamtlänge über Puffer: 140,90 m
Breite: 3,29 m
Höhe: 4,65 m
Gewicht: 560 t
V zul. im Zug eingestellt: 100 km/h
V max. bei Eigenfahrt: 20 km/h
Fahrradius: 120 m
Der große Unterschied zwischen Planumsverbesserungsmaschine und Bettungsreinigungsmaschinen besteht darin, dass die Planumsverbesserungsmaschine nicht nur den Schotter ausheben und recyceln kann, sondern auch einen Teil des Planums (Unterbau) ausheben (bis 1.200 mm unter SOK). Zudem kann die RPM vor der Neuschotterung (Recycling- mit Neumaterial) auch eine Planumsschutzschicht (PSS-Material) einbringen.
Der Neuschottern wird durch die Stopfeinrichtung 09-32 Stopfsatellit im Gleisbett verdichtet und das Gleis ist danach wieder mit 70 km/h befahrbar.
Hier in der Bildmitte die Schotteraushubkette:
Die Schotteraushubkette startet den Arbeitsprozess mit der Aufnahme der oberen Schotterschicht, dem recycelbaren Anteil der alten Bettung. Die Räumtiefe lässt sich exakt einstellen. So passt sich die Planumsverbesserungsmaschine den Anforderungen verschiedener Gleisanlagen an und gewährleistet eine effiziente Gewinnung wiederverwendbaren Schotters.
Dank der direkten Materialbewegung innerhalb der Maschine gelangt das abgetragene Material ohne Umwege zum Sternsieb, wo eine Trennung des bindigen Materials vom Schotter stattfindet, dort kommt auch eine Hochdruckwassersprühanlage zum Einsatz, die eine noch bessere Reinigung des Schotters gewährleistet. Anschließend werden Metallteile über den Metallabscheider entfernt, woraufhin der gereinigte Schotter zur Brechanlage gelangt, mit ihr wird das Material angeschärft. Die so geschaffenen scharfen Kanten garantieren ein Verkeilen der einzelnen Schottersteine zu einer stabilen Gleisunterlage. Eine freischwingende Vibrationssiebanlage siebt die geschärften Schottersteine erneut und trennt sie von Kleinanteilen. Diese werden zusammen mit dem Abraum zur Maschinenfront gefördert.
Gesäubert und geschärft gelangt das Material über die Förderanlagen zu den Einschottervorrichtungen auf der Stopf- und Einschotterungsmaschine, die den recycelten Schotter als unterste Lage einbringt und verteilt. Der Schoppbalken verdichtet die neu aufgetragene Schotterschicht, das integrierte Stopfaggregat stabilisiert sie. Für die wichtigen Ausfädelstellen und zur Vermeidung von Engpässen wird in doppelstöckigen MFS Neuschotter mitgeführt.
Armin Schwarz 06.08.2018, 249 Aufrufe, 0 Kommentare
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128 1200x825 Px, 06.12.2021