Zwei Meilensteine der deutschen Schnellzüge....
Die Bayerische S 3/6 3634, spätere DRG und DB 18 451, und dahinter 410 002-0 der Triebkopf 2 vom ICE – V (InterCityExperimental bzw. ICExperimental), ex DB 745 002-6, (am 16.06.2018) ausgestellt im Verkehrszentrum des Deutschen Museums in München (Theresienhöhe).
Die S 3/6 3634 wurde 1912 von J.A. Maffei in München unter der Fabriknummer 3315 gebaut. Sie wurde von der Deutsche Bundesbahn dem Deutschen Museum gestiftet.
Der ICE-V Triebkopf 410 002-0 wurde 1985 von Thyssen-Henschel in Kassel unter der Fabriknummer 32850 gebaut. Es ist eine Leihgabe vom DB Museum.
Die S 3/6 gilt aufgrund ihrer Eleganz als die schönste Schnellzuglokomotive der Länderbahnzeit. Die zwischen 1908 und 1931 produzierte Vierzylinder-Verbundmaschine zeichnete sich durch ihre große Laufruhe aus. Höhepunkt war ihr Einsatz als Zugmaschine des berühmten Luxuszuges „Rheingold-Express“, der ab 1928 zwischen Hoek van Holland und Basel verkehrte.
Die hier ausgestellte S 3/6 3634 der bayerischen Staatsbahn ist die Einzige erhalten gebliebene von 18 Lokomotiven der Bauserien „d“ und „e“, die einen von 1.870 auf 2.000 mm vergrößerten Treibraddurchmesser aufweisen. Sie bewährten sich besonders bei Schnellverbindungen, die ohne Zwischenhalt gefahren wurden und eine Geschwindigkeit von 90 bis 100 km/h erforderten. 1951 stellte die 18 451, wie sie nach der Einführung des Nummernschemas der Deutschen Reichsbahn hieß, einen Langstreckenrekord auf. Sie legte die 820 km betragende Strecke zwischen Hamburg und München mit einer Höchstgeschwindigkeit von 125 km /h ohne das übliche Ausschlacken des Feuers zurück. Als sie 1954 bei der DB ausgemustert wurde, hatte sie in ihrer 42- jährigen Betriebszeit 2,5 Millionen Kilometer zurückgelegt.
Technische Daten
Leistung: 1.770 PS
Gewicht: 89.500 kg
Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h
Der InterCityExperimental / ICE-V wurde ab 1982 im Rahmen des Rad-/Schiene-Forschungsprogramms als Versuchszug von der Bahn gemeinsam mit Partnern der Bahn-Industrie entwickelt. Das Produkt war ein Zug mit zwei Triebköpfen und 3 Mittelwagen. Er wurde als Baureihe 410/810 am 31.07.1985 ausgeliefert und erhielt zunächst den Namen ICE (Inter-City-Experimental). Er diente als Demonstrationsfahrzeug und Versuchs-Triebzug der Deutschen Bundesbahn für die Erprobung des Hochgeschwindigkeitsverkehrs in der Bundesrepublik Deutschland und Vorläufer der heutigen Intercity-Express-Züge der Deutschen Bahn AG.
Mit dem Zug hat die Bahn die technischen und wirtschaftlichen Grenzbereiche des Rad-Schiene-Systems erforscht und so die Voraussetzungen für den Hochgeschwindigkeitsverkehr geschaffen. Ein wesentlicher Baustein waren auch die aerodynamischen Versuche, deren Ergebnisse das stromlinienförmige Profil der heutigen ICE bestimmt haben.
Der ICE-V 410 002 erreichte am 1. Mai 1988 auf seiner Weltrekordfahrt eine Höchstgeschwindigkeit von 406,9 km/h und überbot damit den Geschwindigkeitsweltrekord für Rad-Schienen-Fahrzeuge.
Der ICE-V hat daneben alle Testfahrten ausgeführt, die für die Zulassung der Neubaustrecken Hannover – Würzburg, Mannheim – Stuttgart und Hannover – Berlin erforderlich waren. Am 01.06.1998 wurde der ICE-V nach 13 Jahren Versuchsbetrieb und 500 000 km Laufleistung ausgemustert.
Technische Daten:
Antrieb: 4 Drehstrom-Asynchronmotore je Triebkopf
Leistung: x 1050 kW je Triebkopf
Gesamtleistung: 8.400 kW (ca. 11.400 PS)
Höchstgeschwindigkeit (zugelassen): 350 km/h
Gewicht des Zuges: 296 t
Länge des Zuges: 113 m
Armin Schwarz 24.11.2018, 373 Aufrufe, 0 Kommentare
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