Die Deutz 57513 - eine DEUTZ KS 230 B (A12L 714A) Diesellokomotive ehemals der Bundeswehr, am 02.07.2023 ausgestellt beim Erlebnisbahnhof Westerwald der Westerwälder Eisenbahnfreunde 44 508 e. V. hier war Lokschuppen-/Sommerfest. Die Lok ist Eigentum vom Militärhistorisches Museum Dresden und eine Leihgabe an die Eisenbahnfreunde. In der Lokstation Westerburg findet man eine einzigartige Spezialsammlung von Schienenfahrzeugen der Bundeswehr.
Die Lok wurde 1962 bei Deutz unter der Fabriknummer 57513 gebaut und an die BW (Fliegerhorstgruppe Erding) ausgeliefert, 2007 wurde sie außer Dienst gestellt.
Die Deutz Lokomotive KS 230 B (A12L 714A) ist die Weiterentwicklung der A12L 614 R und kam 1960 auf den Markt. In den folgenden Jahren wurde dieser Lokomotivtype in 44 Exemplaren gebaut. Alleine für die Bundeswehr wurden 21 Exemplaren geliefert. Die Osthannoverschen Eisenbahnen (OHE) bestellten drei Maschinen dieses Typs, die zudem über den gleichen Motorentyp hatten wie die Großraumtriebwagen der OHE, wodurch die Unterhaltung erleichtert wurde, auch war erforderlichenfalls ein Tausch möglich. Die bei den Bundeswehr-Loks eingebauten Motoren waren vom gleichen Typ, aber es waren luftgekühlte DEUTZ- Viertakt-Wirbelkammer-Vielstoffmotoren A12L 714 A. Sie konnten nicht nur mit Diesel, sondern auch mit etlichen anderen Kraftstoffen betrieben werden, arbeiteten aber im Diesel-Verfahren.
Die DEUTZ-Diesellok KS 230 B (A12L 714A) ist eine zweiachsige Rangierlokomotive mit hydraulischer Kraftübertragung und Stangenantrieb. Als Antriebsmotor wird der luftgekühlte DEUTZ-Vielstoffmotor A12L 714 A mit einer Leistung von 230 PS verwandt (bei zivilen Loks ein reiner Dieselmotor A12L 714). Die Motorleistung wird über eine Gummi-Dämpfungskupplung und Gelenkwelle auf das VOITH-Getriebe L 33 yUb übertragen. Von hier aus wird die Antriebskraft über das angeflanschte Wendegetriebe auf die zwischen den Achsen liegende Blindwelle weitergeleitet, die über Kurbeln, Treib- und Kuppelstangen beide Radsätze antreibt.
Die Lokomotive hat ein Dienstgewicht von etwa 28 Tonnen und erreicht bei einer Zugkraft von 7000 kg auf gerader horizontaler Strecke eine Maximalgeschwindigkeit von 32 km/h. Der Kraftstoffverbrauch beträgt bei 50 % Durchschnittsbelastung um die 22 Kilogramm Dieseltreibstoff pro Stunde.
Am 19. Dezember 1961 wurde zwischen dem Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung und der KHD AG, Köln-Deutz, der Hauptvertrag über die Lieferung von 21 Lokomotiven geschlossen. Die erste Maschine wurde am 28. Februar 1962 ausgeliefert.Diese Fahrzeuge waren für den Einsatz in Liegenschaften der Luftwaffe und Marine bestimmt. Sie erhielten die Versorgungsartikel-Bezeichnung: "Lokomotive, Vielstoff, 1.435 mm Spurbreite, 200 PS" und wurden der Versorgungsnummer 2210-12-137-0042 zugeordnet. Heute sind Loks vom diesem Typ im nationalen Fahrzeugregister als 98 80 3440...eingestellt.
Die Inbetriebsetzung der Maschinen bedeutete allerdings nicht für alle Fahrzeuge auch gleichzeitig den geplanten Einsatz. Viele bürokratische Hemmnisse, fehlende Infrastruktur und Betriebskostenrechnungen aus unterschiedlichster Betrachtungsweise führten dazu, dass Ende 1963 nur acht der Loks im planmäßigen Einsatz waren. Die übrigen dreizehn Loks standen unbenutzt an den einzelnen Standorten abgestellt. Mangelnde Erfahrung, nicht erfolgte Wartungen und mangelhafte Unterbringung der Fahrzeuge führten naturgemäß zu Störungen bei den nachfolgenden Inbetriebnahmen.
Der Ersatzteilservice, anstehende Reparaturen, sowie Frist- und Hauptuntersuchungen, wurden bis zur Einstellung der Lokomotivproduktion bei KHD Köln-Deutz, vom Lieferanten im Einzelauftragsverfahren vorgenommen. Ab 1972 übernahm die Firma Henschel & Sohn, Kassel die Wartung und Instandsetzung von Deutz - Lokomotiven. Das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung strebte allerdings zur Kostenreduzierung den Abschluss eines Instandhaltungs - Rahmenvertrages für alle Lokomotiven der Bundeswehr an. Es galt eine Werkstatt zu finden, die über das notwendige Know-How verfügte, um alle Arbeiten über die gesamte Palette der Bundeswehr - Lokomotiven fachgerecht auszuführen. In Moers wurde man fündig und so wurde am 09. Juli 1975 ein Vertrag zwischen der Firma MaK Kiel, Reparaturwerk Moers und dem BwB Koblenz geschlossen, der den gesamten Bestand von damals 50 regelspurigen Lokomotiven umfasste.
TECHNISCHE DATEN:
Typ: KS 230 B
Spurweite: 1.435 mm (Normalspur)
Achsfolge: B (zwei Achsen)
Länge über Puffer: 7.310 mm
Achsabstand: 2.650 mm
Treibraddurchmesser: 850 mm
Motor: KHD luftgekühlter V12-Zylinder- Viertakt-Wirbelkammer-
Vielstoffmotor vom Typ A12L 714 A (V-Winkel 90 Grad)
Motorhubraum: 19,0 l (Bohrung 120 mm x 140 mm Hub)
Leistung: 170 kW (230 PS) bei 2000 U/min
Leerlaufdrehzahl: 550 U/min
Einspritzpumpe: Bosch (110 bar)
Motorgewicht: ca. 1.300 kg
Motorabmessung: 1.670 x 1.222 x 920 mm
Getriebe: Voith L 33 yUb
Antriebübertragung: s.o.
Dienstgewicht: 28 t
Höchstgeschwindigkeit: 32 km/h (zivile Loks im Streckengang bis 54 km/h)
Raddurchmesser 850 mm
Anfahrzugkraft 9000 kg / 90 kN
Kraftstoffvorrat: 560 l
Sandvorrat: ca. 150 kg
Bremse: Knorr Druckluftbremse
Quellen: http://www.bundeswehrloks.de/ http://www.erlebnisbahnhof-westerwald.de
Armin Schwarz 04.07.2023, 77 Aufrufe, 0 Kommentare
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