Die PRESS 204 016-0 alias 204 314-9 (92 80 1204 314-9 D-PRESS) der Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn mbH fährt am 24.11.2022 mit einem Dienstzug durch den Hauptbahnhof Regensburg.
Hinter der V 100.1 waren der Energieversorgungswagen 40 80 D-PRESS 9400 957-3 der Gattung Ux x 361, der Wohnschlafwagen 60 80 9925 397-3 D-PRESS der Gattung Wohnschlafwagen 420 und zwei Res-Wagen, durch den Hauptbahnhof Regensburg.
Armin Schwarz
Die PRESS 204 016-0 alias 204 314-9 (92 80 1204 314-9 D-PRESS) der Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn mbH fährt am 24.11.2022 mit einem Dienstzug durch den Hauptbahnhof Regensburg.
Hinter der V 100.1 waren der Energieversorgungswagen 40 80 D-PRESS 9400 957-3 der Gattung Ux x 361, der Wohnschlafwagen 60 80 9925 397-3 D-PRESS der Gattung Wohnschlafwagen 420 und zwei Res-Wagen, durch den Hauptbahnhof Regensburg.
Armin Schwarz
Die PRESS 204 016-0 alias 204 314-9 (92 80 1204 314-9 D-PRESS) fährt am 24.11.2022 mit einem Dienstzug durch den Hauptbahnhof Regensburg.
Die V 100.1 ost wurde 1970 LEW (VEB Lokomotivbau Elektrotechnische Werke „Hans Beimler“ Hennigsdorf) unter der Fabriknummer 12823 gebaut und als DR 110 314-2 an die Deutsche Reichsbahn geliefert. Im Bw Erfurt erfolgte 1983 der Umbau zur DR 115 314-7, dabei erhielt sie einen stärkeren KVD Motor vom Typ 12 KVD 18/21-AL4 des Herstellers VEB Kühlautomat Berlin-Johannistal.
Typschlüssel 12 KVD 18/21-AL4 = 12 Zylinder Viertakt-Dieselmotor mit 180 mm Bohrung / 210 mm Hub, A = aufgeladener Motor, Bauform 5 mit Ladeluftkühler, mit einer Leistung von 883 kW (1.200 PS)
Zum 01.01.1984 erfolgten dann die Umzeichnung in DR 114 314-8, zum 01.01.1992 in DR 204 314-9 und zum 01.01.1994 in DB 204 314-9. Im November 2003 erfolgte die z-Stellung und im Mai 2011 die Ausmusterung und Verkauf an ALS - ALSTOM Lokomotiven Service GmbH in Stendal. Bei der ALS in Stendal bekam sie einen neunen Caterpillar V-12-Zylinder-Viertakt-Dieselmotor mit Turboaufladung und Ladeluftkühlung vom Typ CAT 3512 DI-TA.
Typschlüssel CAT 3512 DI-TA = Bauart 3500, 12 Zylinder, Dieselmotor, Turbomotor mit Ladeluftkühlung. Motordaten: 170 mm Bohrung / 190 mm Hub, Hubraum 51.8 l, Nenndrehzahl 1.800 U/min, Leistung 932 kW (1.268 PS), Motorgewicht (trocken) 6.078 kg, Hersteller Caterpillar (CAT) Vertrieb in Deutschland über Zeppelin Power Systems.
Im Februar 2012 wurde die V100 an die PRESS - Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn mbH in Jöhstadt verkauft, wo sie die Betreiberbezeichnung 204 016-0 bekam, wobei sie die NVR-Nummer 92 80 1204 314-9 D-PRESS hat.
Als Baureihe V 100 (ab 1970 DR 110) bezeichnete die Deutsche Reichsbahn vierachsige Streckendiesellokomotiven für den mittleren Dienst. Das Mitte der 1950er Jahre von der Deutschen Reichsbahn (DR) aufgestellte Diesellokprogramm zur Ablösung der Dampflokomotiven enthielt die Baureihen V 15, V 60, V 180 und V 240. Es fehlte jedoch eine Lokomotivbauart mit etwa 1.000 PS (ca. 700 kW) Leistung für den leichten bis mittleren Personen- und Güterzugdienst sowie den schweren Rangierdienst, die die Dampflokomotiven der Baureihen 38, 55, 57, 78 und 93 hätte ersetzen können. Diese Lücke sollte zunächst durch Import von auf der sowjetischen TGM3 basierenden Maschinen gefüllt werden. Als klar wurde, dass die Sowjetunion nicht im Stande sein würde, die Lokomotiven zu liefern, wurde 1963 mit der Entwicklung einer eigenen 10.00-PS-Diesellokomotive begonnen, wobei möglichst viele Teile der V 180 Verwendung finden sollten.
Als Ergebnis entstand beim Lokomotivbau Karl Marx Babelsberg eine vierachsige Diesellokomotive mit Mittelführerstand und hydraulischer Kraftübertragung. Das erste Baumuster von 1964 hatte noch den aus der V 180 bekannten 900-PS-Motor, das zweite Baumuster von 1965 erhielt bereits den 1.000-PS-Motor vom Typ 12 KVD 18/21 A-3 vom VEB Motorenwerk Johannisthal der Serie. Die beiden Baumuster wurden nicht von der Deutschen Reichsbahn übernommen. Sie wurden 1968 bei einem Großbrand im Raw Cottbus zerstört.
Nachdem sich abzeichnete, dass die Serienfertigung aus Kapazitätsgründen beim Lokomotivbau Elektrotechnische Werke „Hans Beimler“ Hennigsdorf (LEW) stattfinden sollte, baute dieser 1966 eine weitere Musterlok (V 100 003). Diese dritte und älteste erhaltene Lokomotive befindet sich heute als Leihgabe des DB-Museums Nürnberg beim Förderverein Berlin-Anhaltische Eisenbahn in Lutherstadt Wittenberg und trägt die ursprüngliche Lackierung (creme mit grünen Streifen). Ein Jahr später begann die Serienfertigung, die Lokomotiven erhielten die Nummern V 100 004 bis 171.
Zum Einsatz auf Nebenstrecken mit geringerer Achslast wurde versucht, die Masse der Lokomotiven zu verringern. So wurde unter anderem auf das Stufengetriebe verzichtet. Damit konnte die Betriebsmasse auf 63 Tonnen gesenkt werden. In dieser Version wurden von 1969 bis 1978 696 Lokomotiven gebaut, die Erste als V 100 201, die Letzte dann schon mit neuer Baureihenbezeichnung als 110 896.
Die V 100 ersetzten in den folgenden Jahren fast alle Länderbahnlokomotiven im mittleren Leistungsbereich und kamen dabei vor fast allen Zugarten in der gesamten DDR zum Einsatz. Das letzte gebaute Exemplar mit 1.000 PS war die 1978 gebaute 110 896.
Insgesamt wurden 1146 Lokomotiven gebaut, 748 als V 100.1, 120 als V 100.2, 86 als V 100.4 und V 100.5 sowie 190 als V 100.2 und V 100.3 für den Export nach China (werksinterne Bezeichnungen der Varianten, nicht zu verwechseln mit den Baureihennummern).
Die Entwicklung endete mit der Baureihe 114 (DB BR 204) mit einem 12 KVD 18/21-AL4 und ab 1988 mit einem 12 KVD 18/21-AL5. Da die 1.200 PS auf Steilstrecken in den Mittelgebirgen durchaus noch zu wenig waren, wurden immer wieder Versuche mit weiterentwickelten Motoren und Getrieben gemacht. Zunächst wurden Motoren mit 1.400 PS (1029 kW) Nennleistung und zwei Kühlkreisläufen eingebaut, was dem Nummernschema der DR entsprechend zur Einordnung in die Baureihe 114 führte. Mit dieser Leistung waren die Motoren vorerst am Limit angelangt, eine Folge war die Neigung zu Kolbenfressern und insgesamt mehr Verschleiß sowie Störanfälligkeit war die Folge. Mit der Verfügbarkeit eines verbesserten Abgasturboladers konnte die Leistung auf 1.500 PS (1.100 kW) erhöht werden. Dieser 1,100-kW-Motor wurde 1983 zuerst in die schon mehrfach mit verbesserten Motoren ausgerüstete 110 203 und die 110 358 eingebaut. Solche Maschinen bildeten ab 1. April 1983 die Baureihe 115. Als nur noch 1100-kW-Motoren im Umbauprogramm eingebaut wurden, entschloss sich die Deutsche Reichsbahn im Herbst 1983, die umgebauten Lokomotiven in der Baureihe 114 zusammenzufassen. Die Reihenbezeichnung 115 sollte für geplante Neubaulokomotiven freigehalten werden. Der ab 1988 verwendete 12 KVD 18/21-AL5 hatte ein Zweikreis-Kühlsystem, eine neue Kurbelwelle und Zylinder und für jede Einspritzpumpe eine Kraftstoffpumpe. Dieser neue Motor wurde nachträglich auch in die schon vorher umgerüsteten Lokomotiven eingebaut. Insgesamt wurden zwischen 1983 und 1991 im Raw Stendal 65 Lokomotiven umgebaut.
Alle Lokomotiven im Betriebsbestand erhielten bei der Einführung des gemeinsamen Nummernplanes 1992 die Baureihenbezeichnung 204 und wurden am 1. Januar 1994 von der Deutschen Bahn übernommen. Die letzte 204 wurde im Mai 2009 ausgemustert. Weitere Maschinen wurden an Tochterunternehmen der Railion (heute: DB Cargo) verkauft. Heute fahren Lokomotiven dieser Baureihe auch in Bulgarien und Rumänien.
Technische Merkmale:
Die Lokomotive läuft auf zwei zweiachsigen Drehgestellen, die über je einen Drehzapfen angelenkt sind. Der Hauptrahmen, in den ersten Serien (bis zur V 100 103) mit Langträgern in Fischbauchform, stützt sich über Schraubenfedern mit Gleitplatten auf diesen Drehgestellen ab. Der Verzicht auf die Fischbauchträger verringerte die Masse um 1,8 Tonnen, was zur Tauglichkeit auch für Strecken mit 15 t Achslast führte.
Die Lokomotive besitzt einen Mittelführerstand. Im vorderen Vorbau sind der Dieselmotor und die Kühlanlage untergebracht. Im hinteren Vorbau haben Lüftergenerator, Lichtanlassmaschine, Schaltschrank 3, Luftgerüst, Luftbehälter, Batterien, der Heizkessel (oder entsprechende Vorwärmgeräte, Ballastgewichte sowie die Fahrzeugeinrichtung der Zugbeeinflussung und meist auch das Zugfunkgerät ihren Platz.
Im Fahrzeugrahmen unter dem Führerstand hängt das Strömungsgetriebe. Es ist über eine Gelenkwelle mit dem Motor verbunden. Das Getriebe hat einen Anfahr- und zwei Marschwandler sowie ein Wendegetriebe. Vom Getriebe erfolgt der weitere Kraftfluss über Gelenkwellen zu den Radsatzgetrieben. Die Radsätze eines Drehgestells sind über eine weitere Gelenkwelle miteinander verbunden. Links und rechts vom Getriebe sind die Kraftstofftanks angebracht.
Die Lokomotiven sind mit einer vierunddreißigpoligen Vielfach- und Wendezugsteuerung ausgerüstet. Deshalb wird die Drehzahl des Original-Dieselmotors elektromechanisch verstellt. Dazu können am Fahrschalter, der mit einem Trabant-Lenkrad betätigt wird, sechs Fahrstufen vorgewählt werden, die ein elektrischer Drehzahlversteller dann am Regler der Blockeinspritzpumpen einstellt. Die Lokomotive ist für eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h zugelassen, die jedoch für DB-Lokomotiven auf 80 km/h herabgesetzt wurde.
TECHNISCHE DATEN:
Spurweite: 1.435 mm (Normalspur)
Achsformel: B'B'
Länge über Puffer: 14.240 mm
Drehzapfenabstand: 7.000 mm
Achsstand im Drehgestell: 2.300 mm
Raddurchmesser: 1.000 mm (neu)
Breite: 3.140 mm
Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h
Dienstgewicht: 68 t
Nennleistung: 932 kW (1.268 PS)
Hubraum: 51,7 Liter (Bohrung-Ø 170 x Hub 190 mm)
Leistungsübertragung: dieselhydraulisch
Anfahrzugkraft: 207 kN
Kleinste befahrbarer Gleisbogen: R 80 mm
Bremse: K-GPmZ
Armin Schwarz
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